Washington (Reuters) - Die USA haben Großbritannien aufgefordert, staatliche Beihilfen für die Entwicklung eines neuen Airbus-Flugzeugs abzulehnen.
Jede Anweisung von Geldern wäre ein Signal zur Weiterführung der Beihilfen für den Airbus A350, den die Europäer als Konkurrenzmodell für die 787 des US-Konzerns Boeing entwickeln wollen, sagte Neena Moorjani, Sprecherin des US-Handelsministeriums, am Mittwoch. "Das wäre ein Schritt in die falsche Richtung", fügte sie hinzu. Die USA und die Europäische Kommission werfen sich derzeit direkte und indirekte Beihilfen für die Entwicklung von Flugzeugen vor.
Nachdem eine gütliche Einigung in dem transatlantischen Streit scheiterte, haben beide Seiten ein Verfahren vor der Welthandelsorganisation (WTO) wieder aufleben lassen. Die WTO setzte in dem Verfahren Schiedsgerichte ein. Ein abschließendes Urteil ist aber nicht vor Ende des nächsten Jahres zu erwarten. Beide Seiten hatten sich jedoch bereit gezeigt, parallel zu dem Verfahren auch weiterhin nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. "Die Verhandlungen würden viel schwieriger, wenn Großbritannien oder ein anderes Mitglied der Europäischen Union staatliche Darlehen für den A350 bewilligen würden", fügte Moorjani an.
Für sein neues mittelgroßes Flugzeug für die Langstrecke, dem A350, hatte Airbus im Mai staatliche Darlehen in Großbritannien beantragt. Ob diese aber auch in Anspruch genommen würden, sollte zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden, hatte der Airbus-Mutterkonzern EADS damals betont. Bislang hat Airbus nur den Startschuss für die Vermarktung des A350 gegeben. Über den offiziellen Start des Programms soll im Herbst entschieden werden. Die Auslieferung wäre dann für 2010 vorgesehen. Der erste 787 Dreamliner, das Konkurrenzmodell von Boeing, soll zwei Jahre früher ausgeliefert werden.
© Reuters 2005. Alle Rechte vorbehalten.
_________________ cu @ LEJ
|