Registriert: Dienstag 7. Juni 2005, 15:44 Beiträge: 275 Wohnort: Sachsen-Anhalt
München (Reuters) - Der europäische Flugzeughersteller Airbus will nach den Worten des neuen Firmenchefs Gustav Humbert in den kommenden 18 Monaten 1200 zusätzliche Entwickler einstellen.
Humbert sagte dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in einem am Freitag vorab veröffentlichten Interview, das Unternehmen habe bereits massiv neue Mitarbeiter eingestellt, wolle aber weitere erfahrene Entwickler gewinnen. In Deutschland sei es gar nicht so leicht, Nachwuchs zu bekommen. Daher habe Airbus Entwicklungszentren in den USA, Russland und China aufgebaut und plane einen ähnlichen Schritt auch in Indien.
Bei der sechsmonatigen Verzögerung der Auslieferung der ersten Maschinen des Super-Jumbos A380 wird es nach Humberts Worten bleiben. Die Maschine komme Ende 2006. "Nicht früher, aber auch nicht später", sagte Humbert. Rückstellungen für möglicherweise nötige Schadenersatzzahlungen an Fluglinien wegen der Verzögerungen beim A380 wird das Unternehmen nach seinen Worten nicht bilden. "Das werden wir intern kompensieren", sagte Humbert. Zuletzt hatte Airbus den zu erwartenden Schadenersatz für die verspätete Auslieferung des doppelstöckigen Flugzeugs auf unter 100 Millionen Euro beziffert.
Im Streit um staatliche Unterstützungen für Airbus und den Erzrivalen Boeing zwischen den USA und der Europäischen Union sprach sich Humbert für eine Lösung im Verhandlungswege aus. "Es hat keinen Sinn, sich wie die Ziegenböcke gegenseitig die Köpfe einzurennen", sagte er. Die Verhandlungslösung müsse eine Gleichbehandlung der europäischen und der amerikanischen Flugzeugindustrie sicherstellen. "Denn heute gibt es ein Ungleichgewicht zu Lasten von Airbus."
Airbus hatte Milliardenkredite für die Entwicklung des neuen Langstreckenmodells A350 beantragt, für dessen Bau der Mutterkonzern EADS nach inoffiziellen Angaben voraussichtlich am 6. Oktober den offiziellen Startschuss geben wird. Die USA sehen die Kredite als illegale Subvention an. Dagegen werfen die Europäer Boeing vor, staatliche Hilfen in Form von lukrativen Aufträgen und Steuererleichterungen zu erhalten. Humbert sagte, Boeing erhalte im Gegensatz zu Airbus Milliarden-Zuschüsse, die der US-Konkurrent nicht zurückzahlen müsse.
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