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 Betreff des Beitrags: USA und Europa Streit um A380
BeitragVerfasst: Mittwoch 5. Oktober 2005, 12:14 
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Registriert: Freitag 29. April 2005, 19:14
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USA und Europa streiten über Sicherheitsvorschriften



Der A380 droht einen transatlantischen Streit über Sicherheitsstandards auszulösen. Einem Pressebericht zufolge beständen Zweifel, inwiefern die von dem Superflieger ausgelösten Windwirbel an den Triebwerken für andere Flieger gefährlich werden könnten.



London - Der A380 verursache größere Wirbel aufgrund seiner ausladenden Tragflächen und seiner vier riesigen Motoren, berichtet das "Wall Street Journal Europe". Zwischen Europäischen und US-amerikanischen Sicherheitsbeamten sei deshalb ein Disput entstanden über die Frage, welchen Abstand nachfolgende Flugzeuge bei den Starts und Landungen einhalten sollen.



Einige US-Beamte forderten Lücken die um 40 bis 50 Prozent über dem Maximal-Abstand von fünf nautischen Meilen liegen, die für die Boeing 747 verlangt werden. Europäische Beamte, deren Berechnungen auf einem anderen Computer-Modell beruhten, forderten weit geringere Abstände. "Wir müssen beweisen, dass der A380 nicht anders ist als andere Flugzeuge", sagte Robert Lafontan, der Chefingenieur des Superjumbos der Zeitung.



Ein größerer Abstand, der nur eine Verzögerung von einer oder zwei Minuten bedeute, könne schon zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs an den Flughäfen vor allem während der Spitzenzeiten führen. Dadurch könnte das gesamte A380-Modell weniger wirtschaftlich werden.



Der Disput zwischen den Behörden könnte die Beziehungen zwischen Europa und den USA weiter belasten. Im Bezug auf die beiden Erzrivalen Boeing und Airbus sind die Nerven dies- und jenseits des Atlantiks ohnehin schon gespannt: Eine Auseinandersetzung über angebliche Staatszuschüsse an die Unternehmen wird derzeit vor einem WTO-Gericht verhandelt.



Der Disput dürfte Airbus besonders bitter aufstoßen, nachdem erst kürzlich Sicherheitsbedenken im Bezug auf das Kabinendrucksystem des A380 laut geworden waren und der Konzern mit der Lieferung der ersten Maschinen schon sechs Monate hinter dem eigentlichen Zeitplan zurückliegt.



Die ersten Modelle des A380 will die EADS-Tochter nun Ende 2006 ausliefern. Noch im November sollen die mit großer Spannung erwarteten Evakuierungstests durchgeführt werden. 873 Passagiere, Flugbegleiter und Piloten müssen bei zwei Tests innerhalb von 90 Sekunden bei völliger Dunkelheit das Flugzeug über Notrutschen verlassen. Dabei steht nur die Hälfte der Ausgänge zur Verfügung.



http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,378075,00.html


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 Betreff des Beitrags: Turbulenzen um neuen Airbus-Riesen
BeitragVerfasst: Montag 10. Oktober 2005, 06:59 
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Registriert: Sonntag 1. Mai 2005, 21:57
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Turbulenzen um neuen Airbus-Riesen



Der neue Super-Jumbo A380 sieht sich mit zahlreichen Hürden und Vorwürfen in den USA konfrontiert

Trennlinie

Foto: AP/Mauviniere

Der A380 werde für Verzögerungen im Abflugrhythmus sorgen, sagen US-Luftfahrtexperten.



Es war zu erwarten: Jedes Mal, wenn Airbus ein Projekt lanciert, folgt die Gegenattacke von jenseits des Atlantiks. Die Methode hat System: Sie wurde bei der Lancierung des A380 ebenso angewandt wie Mitte der Woche, als das europäische Flugzeugkonsortium den Bau des A350 ankündigte.



Fast zur gleichen Zeit erschien im Wall Street Journal ein Bericht, der sich nahtlos in die jahrelangen Versuche einreiht, europäische Konkurrenz von US-Flughäfen fern zu halten. Die französisch-britische Concorde scheiterte kommerziell nicht zuletzt deshalb, weil die USA dem Überschallflugzeug die Landeerlaubnis verweigerten oder erschwerten.



Hürden



Der A380 sieht sich mit ähnlichen Hürden konfrontiert. Verschiedene Großflughäfen in den Vereinigten Staaten sträuben oder weigern sich, Investitionen vorzunehmen, um das Andocken des zweistöckigen Fliegers zu ermöglichen und seine Flügelspannweite von 79,8 Meter (zulässig sind 80 Meter) zu meistern.



Der neueste Vorwurf: Der A380 werde für Verzögerungen im Abflugrhythmus sorgen. Laut Wall Street Journal befürchten US-Luftfahrtexperten, der A380 werde höhere "Wirbelschleppen" verursachen, also Luftturbulenzen, die ein Flugzeug hinter sich zurücklässt. Bei Boeings Jumbojet B747, der sechzehn Meter weniger Spannweite hat als der A380, müssen nachfolgende Flugzeuge in der Luft mit einem Mindestabstand von neun Kilometern fliegen. Dies wirkt sich auch auf die Kadenzen beim Takeoff aus; ein noch größerer Abstand (die US-Luftfahrtbehörde FAA will für den A380 einen um 40 bis 50 Prozent vergrößerten) würde andere Flugzeuge zu längerem Warten verdammen. Airbus argumentiert, das Problem beim Bau "auf ein Minimum reduziert" zu haben.



Strategie



Wahrscheinlich ist, dass es sich um die übliche psychologische Kriegsführung der Pentagon-Boeing-Lobby handelt. Vor einiger Zeit waren von amerikanischer Seite plötzlich Sicherheitsbedenken wegen des - aus Österreich stammenden - Kabinendrucksystems im A380 aufgetaucht. Eine Gesetzesinitiative will Airbus sogar zum Einbau einer Raketenabwehr beim A380 zwingen, da dieser laut dem Luftfahrt-Unterausschuss des Repräsentantenhauses "ein unwiderstehliches Terroristenziel" sei. Offen bleibt, warum das derzeit noch unwiderstehlichste Terroristenziel, der B747, im US-Luftraum keine solche Abwehr mit sich führen muss.



Zu dieser Strategie gehört auch die Klage bei der Welthandelsorganisation WTO wegen europäischer Airbus-Subventionen. Im erbitterten Streit um die Vorherrschaft am zivilen Luftfahrthimmel will das Airbus-Mutterhaus EADS diese Staatshilfen für den geplanten A350 vorerst auf Eis legen, um guten Willen zu demonstrieren. EADS-Kopräsident Thomas Enders: "Wir erwarten, dass Boeing seinerseits eine Initiative zur Versöhnung ergreift." (Stefan Brändle aus Paris, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10.10.2005)



Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=2202609


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BeitragVerfasst: Montag 10. Oktober 2005, 10:32 
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Registriert: Montag 6. Juni 2005, 12:42
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Oh man ist das jämmerlich, was sich die Amis sich da leisten. Ohne Worte, da könnt ich mich stundenlang drüber aufregen :evil:


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