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 Betreff des Beitrags: Airbus will A350 nachbessern
BeitragVerfasst: Mittwoch 26. April 2006, 13:56 
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Registriert: Samstag 25. Juni 2005, 16:13
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Airbus will A350 nachbessern



In aller Öffentlichkeit hatte Singapore-Airlines-Chef Chow Choon Seng über den neuen Airbus A350 gelästert. Er war zwar nicht der erste, aber seine Kritik wirkte wie ein Weckruf. Jetzt will Airbus den neuen Langstreckenjet nachbessern.



Dresden/München - Zunächst musste Gustav Humbert seinen Ärger herunterschlucken. Der Auftritt Chows habe ihn irritiert, gab der Airbus-Chef heute am Rande eines Medienseminars der Airbus-Muttergesellschaft EADS in Dresden zu. Dies sei ein "durchaus unübliches Vorgehen". Doch schließlich ist Singapur Airlines ein wichtiger Kunde, Stolz ist in einem solchen Fall fehl am Platz. Humbert blieb keine Wahl, als Kontakt mit Chow aufzunehmen und sich seine Wünsche anzuhören.



Feintuning ist durchaus noch möglich. "Wir haben eine A350, die gut ist. Wenn wir sie verbessern können, werden wir das mit Blick auf die Profitabilität und den Markt tun", sagte Humbert. Bis zum Sommer könnten noch Modifikationen berücksichtigt werden. Danach sei die Designphase des A350 abgeschlossen.



Wie die möglichen Änderungen im Detail aussehen könnten und welche finanziellen Auswirkungen dadurch entstünden, wollte Humbert nicht sagen. "Wir sprechen derzeit intensiv mit unseren Kunden und prüfen die Themen sehr genau", sagte Humbert weiter. Bis Mitte des Jahres sollte der Prozess abgeschlossen und Entscheidungen getroffen werden. Veränderungen werde es aber nur geben, wenn Airbus dadurch einen höheren Marktanteil oder eine bessere Wirtschaftlichkeit erreiche.



Bei den Langstreckenflugzeugen mit mittlerer Kapazität hat Airbus nach Einschätzung von Branchenexperten allerdings die neue Boeing 787 unterschätzt, die stark auf neue Materialien setzt. Boeing verzeichnete in den vergangenen Monaten zahlreiche Verkaufserfolge für die 787 und das größere Modell 777 mit Platz für 250 bis 400 Passagiere, einem Hauptkonkurrenten der A340-600.



Neukonstruktion gefordert



Einige Kunden des A350 hatten daraufhin kritisiert, dass der mittelgroße Langstreckenjet nicht wettbewerbsfähig genug sei. Der größte Kunde, die International Lease Finance Corporation, forderte laut Medienberichten gar, ganz auf den A350 zu verzichten. Dafür solle eine völlig neue Baureihe entwickelt werden, die die derzeitigen Modelle A340 und A330 ersetzen würde.



Eine völlige Neukonstruktion schloss Humbert aber aus. Das Flugzeug sei fertig konfiguriert und werde "sicher ein großer Erfolg" werden. Dafür sprächen auch die über 180 Festbestellungen. Airbus will den A350 im Jahr 2010 auf den Markt bringen.



Beim A380 sieht die Welt für Airbus dagegen ganz anders aus. Für das Flaggschiff des Konzerns rechnet Humbert in diesem Jahr mit mindestens einem Neukunden und den ersten Nachbestellungen bereits bestehender Kunden. Die ersten Maschinen gingen wie geplant Ende des Jahres an den ersten Kunden Singapore Airlines. Boeing sucht dagegen weiterhin nach einem Startkunden für die Passagiervariante der gestreckten Jumbo-Version 747-8. Bisher haben erst Frachtfluggesellschaften die überarbeitete Version der 747 bestellt.



A380 soll japanischen Markt erobern



In Japan will Humbert mit Hilfe des A380 den schleppenden Absatz ankurbeln. Im vergangenen Jahr lag der Marktanteil des europäischen Flugzeugbauers dort bei rund fünf Prozent. Eine Verbesserung werde nur durch eine verstärkte Zusammenarbeit gelingen, so Humbert. Airbus habe schon einige Projekte im Auge. Details nannte er nicht.



Außerdem werde der A380 den japanischen Airlines einen "gewissen Appetit" machen, wenn andere Fluglinien mit diesem neuen Modell in Japan starten und landen würden, prognostizierte Humbert. Bisher sei Airbus nur "klein klein" mit der A320 im japanischen Markt. Die A320 geht in ihrem Basismodell auf die achtziger Jahre zurück. Boeing bietet in diesem Marktsegment derzeit die 737-Next-Generation an, deren konstruktive Wurzeln auf die 737-100 aus den sechziger Jahren zurückgehen. Beide Baureihen verkaufen sich derzeit aber vor allem bei Billigfluggesellschaften noch sehr erfolgreich.



Mit einem Nachfolger für den A320 hat Humbert es deshalb auch nicht eilig. "Wir werden den Nachfolger bringen, wenn der Markt ihn verlangt", sagte der Airbus-Chef. Ein Hauptfaktor beim Kurz- und Mittelstreckenflugzeug der nächsten Generation sei die Triebwerkstechnik. "Vor 2013 bis 2015 haben wir die Triebwerke gar nicht zur Verfügung", schätzt Humbert.



mik/dpa/reuters/dow jones



http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,412969,00.html

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