Bau von Airbus-Flugzeugen in China ab Ende 2008 möglich
Der europäische Flugzeugbauer Airbus könnte Ende 2008 mit der Produktion von A320-Maschinen in China beginnen.
Reuters 29.04.2006 16:50
"Derzeit läuft noch eine Machbarkeitsstudie", bekräftigte ein Airbus-Sprecher am Freitag. "Falls wir das machen ist eine Kapazität von bis zu vier Flugzeugen pro Monat angedacht." Diese Flugzeuge sollen nur für den chinesischen Markt produziert werden, sagte Airbus-Chef Gustav Humbert erst kürzlich auf einem Medienseminar in Dresden. Dem Co-Chef der Airbus-Muttergesellschaft EADS. Thomas Enders zufolge könnte der erste chinesische Airbus 2010 ausgeliefert werden. Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung für den Bau des chinesischen Werks rechnet Humbert Mitte des Jahres.
Airbus erwägt seit längerem den Bau eines Endmontagewerks in China , da die Kapazitäten in Europa weitestgehend erschöpft sind, die Nachfrage aus Asien aber immens ist. Allein China brauche in den nächsten 15 Jahren rund 2000 neue Flugzeuge, sagte Enders in einem vorab veröffentlichten Interview mit dem Magazin "Focus".
Sorge, dass die Chinesen sich die Airbus-Technologien für eine eigene Produktion aneignen würden, hat Enders nicht. "Zusammenarbeit bedeutet immer Technologietransfer", sagte er auf dem Medienseminar. Es sei aber wichtig, das Know How unter Kontrolle zu halten. Erklärtes Ziel von China sei der Flugzeugbau. "Wer glaubt, dass China und Indien keine Flugzeuge bauen können, der lebt auf dem Mond", fügte er hinzu.
Die Rekordbestellungen sowohl bei Airbus als auch beim US-Konkurrenten Boeing im vergangenen Jahr waren hauptsächlich von der hohen Nachfrage nach Passagierflugzeugen in Asien und expandieren Billigfluglinien getrieben. Vor allem im asiatisch-pazifischen Raum - darunter Indien - sei das Potenzial für Billigfluggesellschaften noch extrem hoch, sagte Humbert. Bei einer Bevölkerung von 3,5 Milliarden Menschen in Asien und Japan gebe es derzeit erst zehn bis 15 Billigfluglinien. In Europa dagegen 50 bis 60 für 375 Millionen Menschen. (Reuters)
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