ITB: Zukunft der Luftfahrt als Thema
Boeing-Airbus-Konflikt als philosophischer Unterschied
Berlin (pte/13.03.2006/14:45) - Die Unterschiede in der Philosophie heizen den Konflikt der beiden größten Flugzeug-Hersteller Boeing
http://www.boeing.com und Airbus
http://www.airbus.com richtig an. Bei der ITB-Berlin
http://www.itb-berlin.de hat sich Boeing-Produktdirektor zu seinem neuesten Produkt, der B787 Dreamliner, geäußert.
Airbus setzt mit dem A380 auf Umsteigeverbindungen über große Hub-Flughäfen, Boeing hingegen setzt mit der B787 auf den Punkt-zu-Punkt-Verkehr mit kleineren Flugzeugen. "Wer in 19 1/2 Stunden von London nach Sydney fliegt, will die Reisezeit nicht durch zwei Zwischenlandungen um zehn Stunden verlängern", so Randy Tinseth, Director Product & Services Marketing von Boeing. "Die gesparte Zeit verbringe ich lieber mit meiner Familie oder erhole mich im Hotel." Außerdem bedeute umsteigen Stress, da man nie genau wisse, ob man das Flugzeug erreichen wird und ob das Gepäck auch mitkommt.
Mit der neuen B787 will Boeing neue Maßstäbe im Flugzeugbau setzen. Noch mehr Teile werden aus Kunststoff gefertigt. "Durch die Kunststoffbauweise können wir den Kabinendruck durchgängig auf eine Höhe absenken, die rund 2.000 Metern Seehöhe entspricht. Zusätzlich kann die Luftfeuchtigkeit an Bord erhöht werden, ohne dass dadurch die Wartungshäufigkeit zunimmt." Airbus behauptet beim Konkurrenzmodel A350 ähnliche Werte zu erreichen. "Airbus sagt, man werde meistens diese Bedingungen erreichen. Man muss genau auf die Formulierung achten", erklärte Tinseth. "Sie können das nicht grundsätzlich auf den Wert begrenzen. Aber das ist Marketing, keiner von uns lügt."
Doch sieht nicht nur Airbus mit dem A380 einen Markt für Megajets. "Die neue B747-8 wird 2009 als Frachter und 2010 als 450-sitziges Passagiermodell auf den Markt kommen", gibt der Boeing-Experte an. Der Rumpf des neuen Jumbos wird gegenüber der bestehenden 747-400 um 3,5 Meter verlängert. Neu wird auch die Flügelkonzeption, die den Treibstoffverbrauch um 15 Prozent senken kann. Außerdem wird der neue Jumbo um 30 Prozent leiser als derzeitige Modelle. "Wir erwarten einen Weltmarkt von rund 900 Maschinen, davon 300 Frachter und hoffen auf einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent", so Tinseth.
Singapore-Airlines hat anlässlich der ITB ein Jubiläum gefeiert: 250 Tage noch, bis der erste A380 in Dienst gestellt wird. Einen Monat nach Lieferung soll die Maschine dann gleich in den kommerziellen Einsatz gehen. Unternehmenssprecher Peter Tomasch kündigte an, dass der Großraumjet von der mehrfach ausgezeichneten Fluglinie mit weniger als 480 Plätzen betrieben wird. Einzelheiten über die Kabinenausstattung werde es erstmals im Oktober geben. Auch die arabischen Fluggesellschaften Emirates und Etihad warten bereits sehnsüchtig auf den ersten A380. Beide Fluggesellschaften hatten auf der ITB bereits Modelle des neuen Megajets ausgestellt. Vor allem von den jungen dynamisch wachsenden Fluggesellschaften wurden große Bestellungen des A380 getätigt. Großes Geheimnis bleibt allerdings, wie die Kabinen des Flugzeuges genau aussehen werden.
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