Zulassungsbehörden bestätigen Erfolg des A380-Evakuierungstests
29.3.2006, Toulouse/Hamburg (AFP) - Der Riesen-Airbus A380 ist aus Sicht der Zulassungsbehörden für den Notfall gewappnet: Die europäische EASA und die US-Zivilluftfahrtbehörde FAA billigten den am Sonntag in Hamburg absolvierten Evakuierungstest für das weltgrößte Passagierflugzeug, wie Airbus am Mittwoch in Toulouse mitteilte. Der zweistöckige Jumbo darf nun maximal 853 Sitzplätze umfassen. A380-Programmchef Charles Champion sprach von einem "wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Zulassung". Vor seiner Auslieferung ab Ende des Jahres muss der Flieger noch andere Tests bestehen.
Bei dem Evakuierungstest am Sonntag in Hamburg hatten 853 Passagiere und 20 Crew-Mitglieder binnen 80 Sekunden das zweistöckige Flugzeug im Dunkeln verlassen - zehn Sekunden schneller als für die Zulassung notwendig. Dabei erlitt ein Test-Teilnehmer einen Oberschenkelbruch, 31 weitere kamen mit kleineren Verletzungen davon.
Airbus betonte, dies sei der "bislang strengste" Evakuierungstest gewesen und der erste, der jemals in einem Passagierflugzeug mit zwei Decks durchgeführt worden sei. Ein Airbus-Sprecher in Hamburg sagte, es stünden noch weitere Prüfungen an, etwa ein Zulassungstest für die Motoren. Zudem müsse Airbus nachweisen, dass der A380 wie ein normales Flugzeug im Liniendienst betrieben werden könne. Dazu müssen Passagiere zur Probe von einem Ort zum anderen transportiert und das Flugzeug regulär abgefertigt werden.
Der A380 ist im Schnitt für 555 Passagiere ausgelegt. Bisher liegen 159 Bestellungen von 16 Kunden vor. Erstmals soll der Riesen-Flieger Ende des Jahres an Singapore Airlines ausgeliefert werden.
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