Große Airbus-Kunden fordern Umdenken bei Modellpalette
Hamburg (dpa) - Die beiden größten Airbus-Kunden haben von dem
Flugzeughersteller ein radikales Umdenken bei der Produktpalette
gefordert. Wie die «Süddeutsche Zeitung» (Donnerstag) berichtet,
verlangte der Chef der International Lease Finance Corporation
(ILFC), Steven Udvar-Hazy, auf einer Konferenz in den USA von Airbus,
auf den geplanten Langstreckenjet A350 zu verzichten. Dafür solle
eine völlig neue Baureihe entwickelt werden, die die derzeitigen
Modelle A340 und A330 ersetzen würde.
Die ILFC sei mit 573 Aufträgen mit weitem Abstand wichtigster
Airbus-Kunde, gefolgt von General Electric Capital Aviation Services
(GECAS) mit 224 Bestellungen. GECAS-Chef Henry Hubschman habe am
Rande der Konferenz gesagt, er teile die Ansicht Udvar-Hazys
«vollständig», schrieb die Zeitung. Der ILFC-Chef habe das geplante
Langstreckenmodell A350 kritisiert, weil weniger neue Technologien
als beim Konkurrenz-Flugzeug Boeing 787 eingesetzt würden. Boeing
habe bislang 298 feste Bestellungen für die 787 gesammelt, Airbus zum
Stand Ende Februar lediglich 91 für den A350.
Airbus-Verkaufschef John Leahy verwies der Zeitung zufolge darauf,
dass die ILFC bereits Maschinen des Typs A350 bestellt habe. «Taten
sagen mehr als Worte», sagte er. Derzeit gebe es keine Pläne für
Änderungen.
http://www.capital.de/pu/600556.html