Bestell-Schwund bei Airbus
Der Rüstungs- und Luftfahrtriese EADS konnte sein Ergebnis zuletzt deutlich steigern, wieder einmal hat er das vor allem der Tochter Airbus zu verdanken. Aber während die weiter im Rekordtempo Flugzeuge ausliefert, schwindet die Zahl der Bestellungen.
München - EADS hat die Prognosen der Analysten übertroffen. Der Umsatz im ersten Quartal wuchs um 30 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, außerordentlichen Posten und Firmenwertabschreibungen (Ebit) stieg um 19 Prozent auf 780 Millionen Euro - und das trotz eines wenig vorteilhaften Dollar-Kurses. Die Aktie lag vorbörslich leicht im Plus.
Wachstumstreiber des Konzerns war einmal mehr der Flugzeugbauer Airbus, der allerdings einen stagnierenden Auftragseingang registrierte. Der Umsatz kletterte bei Airbus im ersten Quartal um 28 Prozent auf 6,362 Milliarden, das Ebit erreichte 681 Millionen Euro. Der Auftragseingang lag hier mit 6,6 Milliarden Euro allerdings um ein Prozent unter dem Vorjahreswert.
Analysten schätzen, dass Airbus 2006 auf maximal 600 Neubestellungen kommen wird - im Vorjahr waren es über 1000. Zudem liegt Konkurrent Boeing im bisherigen Jahresverlauf deutlich vor Airbus und wird die Europäer damit voraussichtlich nach Jahren bei den Bestellungen erstmals wieder überholen.
Verantwortlich für die Steigerung beim Umsatz waren laut EADS auch die Geschäftsbereiche Eurocopter, Militärische Transportflugzeuge sowie Verteidigungs- und Sicherheitssysteme. Im Verteidigungsgeschäft kam EADS auf eine Steigerungsrate beim Umsatz von 60 Prozent. Dennoch steuert der Militärbereich weiterhin vergleichsweise geringe Erlöse bei - es waren 2,0 Milliarden Euro.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,416335,00.html