Produktionsstart von A350 verzögert sich möglicherweise - Baut Airbus doch komplett neues Flugzeug?
13.6.2006, New York (ddp.djn). Im Wettlauf mit dem Konkurrenten Boeing droht Airbus möglicherweise ein Rückschlag. Wie das «Wall Street Journal» (Dienstagausgabe) berichtete, könnten Schwierigkeiten bei der Innenausstattung beim A350 zu einer um zwei Jahre verspäteten Auslieferung führen. Das zweistrahlige Flugzeug ist der direkte Konkurrent zu der vom Markt besser angenommenen Boeing 787 Dreamliner.
Airbus überarbeitet laut Zeitung aufgrund der Kritik von Kunden die Innenausstattung des Flugzeuges. Vor wenigen Tagen habe das Unternehmen damit begonnen, Managern von Fluggesellschaften eine überarbeitete Version vorzustellen mit neun statt bisher acht Sitzen pro Reihe in der Touristenklasse. Erste Kundenreaktionen seien positiv ausgefallen. Allerdings führe die Überarbeitung dazu, dass das Flugzeug möglicherweise erst 2012 anstelle 2010 auf den Markt kommt. Gegenwärtig liegen dem Blatt zufolge Airbus 182 Vorbestellungen und Optionen von 14 Kunden für das Flugzeug vor, bei der Boeing 787 sind es 403 Vorbestellungen von 29 Kunden.
Weiteres Ungemach droht nach Angaben des Blattes von den Triebwerken. Es sie noch unklar, welche Motoren das Flugzeug antreiben könnten. So zögere General Electric als zweiter Hersteller neben Rolls-Royce angesichts hoher Kosten in die Entwicklung einzusteigen.
Alle diese Schwierigkeiten könnten dazu führen, das Airbus anstelle des bisherigen A350 ein neues Flugzeug entwickelt. Für ein solches Programm könnte laut Zeitung noch in diesem Monat der Startschuss fallen, was die Entwicklungskosten auf etwa zehn Milliarden Dollar verdoppeln würde. Unternehmenskreisen zufolge ist eine Modellfamilie aus drei neuen Jets im Gespräch, wovon eine Maschine über eine größere Reichweite verfüge als die Konkurrentin Boeing 787.
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