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BeitragVerfasst: Sonntag 25. Juni 2006, 09:24 
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Airbus erwägt Leihflugzeuge für A380-Kunden



Die Probleme bei Airbus seien «zu spät» erkannt worden, räumt Konzern-Mutter EADS ein. Nach Informationen der Netzeitung wird erwogen, den Kunden statt des A380 zunächst Leihflugzeuge zu liefern.



Der Flugzeughersteller Airbus und dessen Mutterkonzern EADS tun derzeit alles, um bei den Kunden verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen. «Wir sind in intensiven Gesprächen mit den Kunden», hieß es am Freitag in Unternehmenskreisen. Dabei werde auch überlegt, wie «die Lücke bei der Auslieferung des A380 geschlossen werden kann».

Dabei seien «gegebenenfalls auch Interims-Lösungen denkbar», sagte eine mit der Situation vertraute Person der Netzeitung. Zuvor hatte die Fluggesellschaft Qantas bekannt gegeben, schon mit Airbus in Verhandlungen über Leihflugzeuge zu stehen, um damit die Verspätung bei der Lieferung des neuen Großraummodells A380 zu überbrücken.



Erhebliche Verzögerung



EADS hatte vor knapp zwei Wochen eingestehen müssen, dass sich die Auslieferung des A380 nochmals verspätet. Zwar soll – wie geplant – Ende dieses Jahres die erste Maschine des Prestigemodells an Singapore Airlines ausgeliefert werden.



Die weitere Produktion und Auslieferung des neuen Großraumflugzeugs verzögert sich jedoch mit bis zu zwölf Monaten deutlich. Schuld sind nach Angaben des Unternehmens Engpässe, «die bei der Definition, Herstellung und Installation elektrischer Systeme und Kabelbäume entstanden sind».



Probleme «zu spät» erkannt



EADS räumt jetzt ein, die Probleme beim A380 «zu spät» erkannt zu haben. «Jetzt muss man sehen, wie das Risikomanagement verbessert werden kann, damit so etwas künftig nicht mehr passiert.» Airbus habe aber trotz aller Probleme eine «sehr erfolgreiche Produktpalette», hieß es in den Kreisen.



Bisher habe es auch noch keine Stornierungen gegeben und auch kein Kunde Andeutungen in diese Richtung gemacht - zumindest nicht gegenüber Airbus. Vor wenigen Tagen hatte der größte Abnehmer von zivilen Flugzeugen weltweit, die Leasinggesellschaft ILFC, öffentlich über einen Rücknahme der Bestellung spekuliert.



«Wir erwägen, unseren Auftrag zu stornieren», sagte Firmenchef Steven Udvar-Hazy in einem Interview. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die ILFC dadurch lediglich den Preis für die insgesamt zehn schon bestellten A380 drücken will.



Doppelspitze in der Kritik



Unklar ist angesichts der Krise auch, wie lange EADS an der deutsch-französischen Doppelsitze festhält. Derzeit wird der Konzern vom dem Franzosen Noel Forgeard und dem Deutschen Thomas Enders geführt. Die Doppelsitze ist politisch gewollt und spiegelt die beiden Großaktionäre DaimlerChrysler und Lagardere wider.



Gerade Forgeard steht derzeit im Kreuzfeuer der Kritik: Mit seinen jüngsten Äußerungen hat er nicht unbedingt zu einer Beruhigung beigetragen. Forgeard hatte die Probleme beim A380 vor allem dem Werk in Hamburg, wo die Kabelbäume installiert werden, in die Schuhe geschoben und war dafür heftig kritisiert worden. In der Folge musste sich Forgeard für diese Äußerungen entschuldigen.



Insiderverdacht zugewiesen



Zudem hatte der EADS-Chef noch im März Aktien von EADS am Markt verkauft. Forgeard übte Aktienoptionen aus und macht so einen Gewinn von 2,5 Millionen Euro. Die EADS-Papiere waren nach Veröffentlichung der Produktions-Verzögerungen drastisch eingebrochen - in den vergangenen Tagen konnten sich die Anteilsscheine jedoch wieder etwas erholen. Die Börsenaufsicht in Paris leitete eine erste Ermittlung ein.



Von den Problemen habe er zum Zeitpunkt des Verkaufs noch nichts gewusst, verteidigte sich Forgeard. Bei EADS selbst will man sich nicht über mögliche Änderungen an der Führungsspitze, über die schon in Medienberichten spekuliert wird, äußern: «Darüber haben die Aktionäre zu entscheiden», hieß es lediglich.



http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unt ... 11516.html

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