Spanien will EADS-Anteil auf zehn Prozent aufstocken
4.7.2006, Madrid - Der spanische Staat will seine Beteiligung am europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS von 5,5 auf zehn Prozent aufstocken. Das sagte ein Sprecher des spanischen Industrieministeriums am Dienstag in Madrid. Spanien wolle dadurch beim Airbus-Mutterkonzern besser vertreten sein. Bisher sind dort DaimlerChrysler sowie eine Aktionärsgruppe aus dem französischen Staat und der französischen Industriegruppe Lagardère als Großeigner federführend. Laut der spanischen Zeitung "El Pais" würde die Aufstockung "ungefähr eine Milliarde Euro" kosten. Das Geld könne von der staatlichen Beteiligungsgesellschaft Sepi oder von privaten Investoren kommen.
Die Regierung in Madrid hatte schon im Mai erklärt, sie prüfe, ihren Anteil an EADS zu verdoppeln. Die deutschen und französischen Anteilseigner hatten daraufhin gefordert, dass dies nur über privat aufgebrachtes Kapital erfolgen dürfe. EADS durchläuft zur Zeit eine schwere Krise. Mitte Juni musste der Konzern Verzögerungen bei der Auslieferung des Super-Airbus A380 bekannt geben. Dies hatte die Firmenaktie in den Keller geschickt. Am Wochenende wechselte EADS daraufhin einen Teil seines Führungspersonals aus.
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