Auch beim A400M droht Verspätung
Bei EADS bahnt sich eine neue Krise an: Auch beim Militär-Airbus A400M drohen einer Zeitung zufolge Lieferprobleme. Der Aktienkurs rutschte deshalb in den Keller. Da half auch die Nachricht, dass der Airbus-Mutterkonzern im großen Stil in Indien investieren will, nicht mehr.
Düsseldorf - Der Zeitplan für den A400M sei "ambitioniert, aber machbar" - das wusste EADS -Co-Chef Thomas Enders. Eigentlich sollte der Flieger 2008 zum ersten Mal abheben, von der zweiten Jahreshälfte 2009 an sollten die ersten Modelle an die Kunden geliefert werden. Dem "Handelsblatt" zufolge - das sich auf seine Partnerzeitung "La Tribune" beruft - ist die rechtzeitige Fertigstellung jedoch gefährdet. Demnach drohen Verzögerungen von bis zu zwei Jahren. Die neue EADS-Führungsspitze lasse die Planung des Rüstungsprojekts umfassend prüfen. Mit Ergebnissen sei für den Herbst zu rechnen. EADS wies den Bericht zurück: "Wir halten den Zeitplan ein", sagte ein Sprecher des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns.
Erst vor kurzem musste der Konzern die Auslieferung des Riesenairbus A380 verschieben und war deshalb tief in die Krise geraten. Die nun in dem Zeitungsbericht beschriebenen vermeintlichen Probleme erschütterten das Vertrauen der Anleger erneut. Der Kurs der EADS-Papiere brach um bis zu 3,2 Prozent auf 21,90 Euro ein.
Da halfen auch die Nachrichten von bevorstehenden Großinvestitionen des Konzerns in Indien nicht mehr. Dort will der Konzern sein Engagement der "Financial Times Deutschland" zufolge massiv ausbauen. In den nächsten 15 Jahren sollen demnach rund zwei Milliarden Euro in Produktions- und Forschungsstätten auf dem Subkontinent fließen. Bisher gibt es in Indien nur eine Airbus-Niederlassung.
Neben weiteren Aufträgen in der zivilen Luftfahrt hoffe das Unternehmen in Indien auch auf Geschäfte in der Sparte Wehrtechnik. Geplant seit unter anderem eine Kooperation der EADS-Tochter Eurocopter mit der indischen HAL bei der Entwicklung eines neuen Armeehubschraubers. Dieses Projekt soll bei der Indien-Reise von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos kommende Woche bekannt gegeben werden. Auch Enders nimmt an der Reise teil.
Die EADS-Führung hat Indien als Kernwachstumsregion definiert: Indische Kunden bestellten im vergangenen Jahr 229 Flugzeuge bei Airbus und 50 Regionalflugzeuge bei der Tochter ATR. In diesem Jahr orderten die Fluglinien Indian, Kingfisher und GoAir weitere 58 Maschinen der Airbus-Familie und 15 ATR-Modelle.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,433066,00.html
Hört sich so an, dass LEJ die Antonovs noch eine Weile erhalten bleiben würden.