Der Flugzeughersteller Airbus hat offenbar neue, bislang nicht bekannte Probleme mit dem Militärtransportflugzeug A400M. Wie die «Wirtschaftswoche» unter Berufung auf einen hochrangigen Manager des Mutterkonzerns EADS berichtet, ist der Termin für den im Juli vorgesehenen Erstflug in Gefahr. «Da gibt es noch jede Menge offene Fragen», zitiert das Blatt den Manager.
Dem EADS-Manager zufolge hake es nicht nur wie bisher bekannt an den Triebwerken des milliardenschweren Rüstungsprojekts. «Auch die Zelle ist noch nicht, wie sie sein sollte», sagte er der Zeitschrift. Zudem gebe es auch bei den Flügeln noch Probleme. Damit wären dann praktisch alle wesentlichen Teile des Flugzeugs betroffen.
Auch bei einem weiteren EADS-Rüstungsprojekt, dem Kampfhubschrauber NH 90, könnte es nach Angaben von Konzernmanagern zu weiteren Verzögerungen bei der Auslieferung kommen, schreibt das Blatt weiter. Den Hubschrauber produziert die EADS-Tochter Eurocopter in Kooperation unter anderem mit dem italienischen Konkurrenten Finmeccanica. «Um möglichst viele Länder in die Finanzierung des Helikopters einzubinden, haben wir zu viele Sonderwünsche akzeptiert, die wie beim A380 die Serienfertigung extrem teuer und aufwendig machen», zitiert das Blatt einen anderen Manager.
In der Vergangenheit hatte EADS wegen Problemen beim Großraumflugzeug A380 und dem Langstreckenflugzeug A350 der Tochter Airbus das milliardenschwere Sparprogramm «Power 8» aufgelegt. Es sieht den Verkauf zahlreicher Standorte sowie den Abbau von europaweit rund 10 000 Arbeitsplätzen vor, davon rund 3700 in Deutschland.
Quelle