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BeitragVerfasst: Samstag 1. März 2008, 12:21 
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EADS erhält Milliarden-Order vom US-Militär



Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS hat zusammen mit seinem US-Partner Northrop Grunman einen rund 40 Milliarden Dollar schweren Auftrag zum Bau von 179 Tankflugzeugen für die US-Streitkräfte gewonnen. Der Konkurrent Boeing, der als Favorit galt, zeigte sich tief enttäuscht. Auch aus der US-Politik kamen Proteste.

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Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS hat mit seinem US-Partner Northrop Grunman überraschend den milliardenschweren Auftrag des US-Militärs für den Bau von 179 Tankflugzeugen gewonnen. Das Volumen wird auf bis zu 40 Milliarden Dollar geschätzt und könnte mit nachfolgenden Orders auf mehr als 100 Milliarden ansteigen. Die Airbus-Mutter EADS sprach von einem „außergewöhnlichen Erfolg“. Der Konkurrent Boeing, der als Favorit galt, zeigte sich tief enttäuscht. Aus der US-Politik gab es prompt Protest und die Forderung, die Vergabe nochmals zu überdenken.





Der US-Verteidigungsexperte Loren Thompson sagte, das Konsortium EADS/Northrop habe Boeing bei vier der fünf Vergabe-Kriterien ausgestochen und sei bei dem fünften gleichrangig gewesen. EADS-Chef Louis Gallois zeigte sich glücklich und erklärte, das Konsortium habe nicht mit Tiefstpreisen um den Auftrag gebuhlt. EADS hatte sich eigens für den Auftrag mit Northrop zusammengetan. Sie bieten den Airbus A330 an, der als Tankjet den Namen KC-30 trägt. Boeing trat mit seiner 767 an. Den A330 gibt es als Passagier- und Frachtversion. Die Maschine ist auch bei US-Airlines beliebt.



Die US-Luftwaffe will in den kommenden Jahrzehnten ihre veraltete Flotte von 500 Tankflugzeugen austauschen, die andere Maschinen in der Luft auftanken können. Die jetzt vergebene Tranche umfasst 179 Maschinen und ist auf 15 Jahre ausgelegt.

Erste Vergabe musste zurückgezogen werden

Eine erste Vergabe 2004, bei der Boeing den Zuschlag für 100 Flugzeuge im Wert von über 20 Milliarden Dollar erhalten hatte, musste zurückgezogen werden. Damals war bekanntgeworden, dass der zuständige Air-Force-Einkaufsmanager den Preis nach oben getrieben und dann einen hohen Posten bei Boeing bekommen hatte. Es war der größte Beschaffungsskandal im Pentagon seit den 80er Jahren. Die Luftwaffe war deshalb jetzt um eine äußerst faire und transparente Entscheidung bemüht. Bei der Neuausschreibung war jedoch lange unklar, ob auch den Europäern der Zugang zu dem lukrativen US-Rüstungsmarkt gewährt werden sollte.

Nach dem Zuschlag wird EADS nach früheren Angaben nun eventuell auch grundsätzlich Frachtflugzeuge in den USA bauen und damit Boeing in seinem Heimatland Konkurrenz machen. EADS hatte dies im Januar angekündigt, auch wegen der schwachen Dollar-Entwicklung. Airbus-Chef Tom Enders hatte den Zuschlag für den Bau der Tankflugzeuge aber zur Voraussetzung dafür gemacht. Bislang hat Airbus kein Werk in den USA.

Schlagworte

EADS Boeing US-Militär Flugzeuge Northrop

Eine Teilung des Auftrags zwischen EADS/Northrop und Boeing hatte das US-Militär angelehnt. Die wäre mit Blick auf die Folgekosten wie Training und Instandhaltung zu teuer, hatte es geheißen. Auch wären zwei Zulieferketten notwendig gewesen.



http://www.welt.de/wirtschaft/article17 ... itaer.html



Ich bin überrascht!


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BeitragVerfasst: Sonntag 2. März 2008, 15:17 
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So schön das ist, uneingeschränkte Freude ist erst angebracht, wenn alles vertraglich juristisch wasserdicht fixiert ist. Boeing gibt jetzt nach außen den zwar zerknirschten, aber fairen Verlierer, gleichwohl kann man sich ausrechnen, daß das Hardcore-Lobbying hinter den Kulissen in Washington in den nächsten Wochen und Monaten extreme Ausmaße annehmen wird, um die Entscheidung für Northrop Grumman/EADS doch noch zu kippen. Und leider sind nächstens in den USA Wahlen, was viele Möglichkeiten für Lobbyarbeit bietet.



Wie ist eigentlich die Arbeitsverteilung zwischen Northrop und EADS? Werden die A330 komplett in Europa als flugfähige Hülle gebaut und in Alabama dann endausgerüstet? Oder gehen die Flieger in Einzelteilen über den Atlantik? Oder werden sie von Anfang bis Ende in Alabama gebaut?



strulem


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BeitragVerfasst: Sonntag 2. März 2008, 15:50 
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Großer Spekulatius: ich meine gelesen zu haben, dass die Maschinen komplett in den USA gebaut werden sollen. Da das Ganze wohl auf die nächsten 15 bis 30 Jahre ausgelegt ist und insgesamt 500 Maschinen gebaut werden sollen, soll wohl ein komplettes Werk errichtet werden. Macht für mich auch Sinn, da Airbus die Kapazitäten in TLS für den A350XWB brauchen wird (es ist zwar die Rede, dass beide Muster parallel laufen sollen, aber für wie lange noch?).


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BeitragVerfasst: Dienstag 4. März 2008, 00:15 
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Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann werden die Teile in Europa vorfabriziert, über den großen Teich geflogen und in Amerika montiert. Was die Wertschöpfung angeht, könnte damit sogar der größere Teil (inklusive Triebwerke) in den Staaten bleiben.

Mit stellt sich allerdings die Frage, wie EADS die Transporte mengenmäßig mit den Belugas bewerkstelligen möchte.



strulem


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BeitragVerfasst: Dienstag 4. März 2008, 00:58 
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Ich denke die Menge mit den Belugas zu transportieren ist die eine Sache, aber die Reichweite der Beluga ist doch viel entscheidender. So ein Trip von TLS nach Alabama bedarf doch dann sicherlich 3 Tankstops pro Richtung. Ganz zu schweigen von der Verfügbarkeit der Belugas, es sind ja nur 5 Stück.

Daher mein Spekulatius (ich kann das nur immer wieder betonen), dass die komplette Produktion in den Staaten läuft. Allein davon, dass der A330 das modernere Flugzeug ist, lässt sich doch in den USA kaum einer für ein europ. Produkt begeistern. Bei so einem Auftrag muss Airbus mit großer Wahrscheinlichkeit die komplette Produktion in den USA abwickeln, um überhaupt eine Chance zu haben (ich nehme an, jeder kennt den ausgeprägten Patriotismus der US-Amerikaner). Aber wie gesagt, wissen tue ich es auch nicht, einfach mal abwarten.


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