SEVILLA - Airbus stellt heute den Militärtransporter A400M erstmals der Öffentlichkeit vor. Der Rollout wird am Werk Sevilla im Beisein des spanischen Königs Juan Carlos stattfinden. Bisher wurden 192 Maschinen bestellt, unter anderem auch 60 Einheiten von der Bundeswehr. Einschließlich Wartungsverträgen hält das Verteidigungsministerium für die Flotte einen Etat von 8,6 Milliarden Euro bereit.
Wegen der einzigartigen Flugleistungen und Kapazitäten sieht EADS auch in den USA Chancen für den Transporter. Die erste Maschine soll im April 2010 an die französischen Streitkräfte gehen. Die Auslieferung war ursprünglich für Oktober 2009 vorgesehen.
Im A400M sind mehr Baugruppen aus Verbundwerkstoffen gefertigt als in jedem bisherigen Airbus-Flugzeug. Der Einsatz neuer Materialen hatte die Ingenieure in der Entwicklungsphase vor stetig neue Herausforderungen gestellt und wird für Kostensteigerungen und Verzögerungen im Programm verantwortlich gemacht.
Die A400M ist ein "taktischer Militärtransporter". Sie kann auf Sand und Graspisten landen, aber auch ganze Hubschrauber (ohne Rotor) oder schwere Fahrzeuge über Fernstrecken transportieren. Außerdem kann sie auch zum Betanken von Jets oder Hubschraubern eingesetzt werden. Die Fertigung soll 2012 mit 28 Maschinen ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen.
Beim geplanten Erstflug im September wird das von einem europäischen Konsortium unter Beteiligung von MTU völlig neu entwickelte Turboprop-Triebwerk noch nicht zugelassen sein. EADS sieht bei dem Triebwerk weitere Risiken. Es sei ein Fehler gewesen, gleichzeitig ein hoch komplexes Flugzeug und ein hoch komplexes Triebwerk ganz neu zu entwickeln, hieß es in Sevilla. Wegen der Verzögerungen hat EADS bereits 1,4 Milliarden Euro Rückstellungen gebildet. Bisher ist das Projekt um sechs Monate verzögert; die Tests bergen Risiken für weitere sechs Monate Verspätung.
http://www.aero.de/news.php?id=6717
Warum braucht denn eine Zulassung für ein Triebwerk so lange?