Auftragsregen für Flugzeugbauer Airbus
Fusionsgerüchte um Rüstungsbranche
LE BOURGET (dpa) Mit einer Auftragsflut sorgt der europäische Flugzeugbauer Airbus auf der Luftfahrtmesse in Paris-Le Bourget für Aufsehen. In den Messehallen wurde zudem über eine neue Fusionsrunde in der europäischen Rüstungsindustrie spekuliert. Dabei steht der Elektronikspezialist Thales im Mittelpunkt, der an praktisch allen europäischen Rüstungs- und Luftfahrtprojekten beteiligt ist.
Einen Tag nach der Bestellung von 60 Flugzeugen des geplanten Langstreckentyps A350 durch Qatar Airways präsentierte Airbus mit der Kuwaiter Leasinggesellschaft Alafco einen weiteren Startkunden für seinen Hoffnungsträger. Bis zum Jahresende dürften mehr als 200 A350 bestellt sein, sagte Konzernchef Noel Forgeard.
Alafco orderte zwölf A350 (je 253 Plätze) plus sechs Optionen. Die indische Jet Airways bestellte zudem vom A350-Vorläufer A330 zehn Maschinen plus zehn Optionen. Weitere Aufträge in allen Kategorien würden auf der Messe erwartet, sagte Forgeard. Der Airbus-Konkurrent Boeing erklärte, Aufträge nicht wie Airbus für die Messe zu bunkern: "Das ist nur eine Woche von 53 im Jahr."
Zugleich gab Boeing aber in den USA bekannt, dass GE Commercial Aviation Services (GECAS), die Flugzeugleasing- und Finanzierungstochter von General Electric, dem US-Konzern einen Auftrag für 20 Maschinen vom Typ 737 erteilt hat. Zu Listenpreisen liege der Auftragswert bei 1,1 Milliarden Dollar. Die Maschinen sollen von 2006 bis 2008 ausgeliefert werden.
Airbus wird die Zahl der Auslieferungen in diesem Jahr von 320 auf gut 360 und 2006 auf mehr als 400 steigern. Monatlich sollen demnächst mindestens 30 kleine Flugzeuge der A320-Familie und acht Großraumflugzeuge A340 die Hallen verlassen.
Forgeards Stellvertreter Gustav Humbert fügte hinzu, das Produktionsproblem mit der Verkabelung beim A380 werde "in den kommenden zwei Monaten" gelöst sein.
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