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BeitragVerfasst: Montag 5. Dezember 2005, 14:22 
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Airbus ergattert 10-Milliarden-Auftrag in China



Bei seinem China-Besuch vor zwei Wochen sammelte US-Präsident Bush einen Auftrag über 70 Boeing-Flugzeuge ein. Jetzt zieht Rivale Airbus nach: Die Europäer verkaufen 150 Flugzeuge für knapp 10 Milliarden Dollar an die Volksrepublik.



Paris - Airbus gab den Auftrag über 150 Maschinen der A320-Familie im Rahmen des Besuchs des chinesischen Regierungschef Wen Jiabao in Frankreich bekannt. Unterzeichnet wurde der Vertrag beim Treffen mit dem französischen Premierminister Dominique de Villepin in Paris. Der Listenpreis für die Maschinen liegt laut Presseberichten bei rund 9,6 Milliarden Dollar.



Dies ist die größte Bestellung, die China jemals bei der Zivilflugzeugtochter des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS gemacht hat. Als Gegenleistung soll Airbus erstmalig eine Montagefabrik in China einrichten. Bislang baut der Konzern seine Flugzeuge in Deutschland und Frankreich. Die Chinesen unterzeichneten gleichzeitig eine Vereinbarung mit dem Hubschrauberhersteller Eurocopter über die gemeinsame Entwicklung eines sechs bis sieben Tonnen-Hubschraubers.



Der A320 ist das erfolgreichste Airbus-Modell. Die zweimotorige Maschine mit rund 150 Plätzen gilt als zuverlässiges Arbeitstier. Vor allem Billigflieger schätzen das Mittelstreckenflugzeug mit einer Reichweite von bis zu 5700 Kilometern. Vom Verkaufsstart 1988 bis Ende Oktober gingen bei Airbus 2082 Bestellungen für den A320 ein.



Präsident Jacques Chirac begrüßte nach seinem Treffen mit Wen die "Perspektiven der engeren Zusammenarbeit zwischen Airbus und China". Der Regierungschef aus Peking war gestern zu einer vier Tage langen Frankreich-Visite am Airbus-Standort Toulouse eingetroffen. Während seines Aufenthalts in Frankreich besucht der Gast aus Peking Anlagen der Weltraum-Industrie wie EADS-Astrium und Alcatel Alenia Space, den Hubschrauber-Hersteller Eurocopter und den Lenkungsausschuss des experimentellen Fusionsreaktors Iter.



Heiß umkämpfter Markt



Die A320-Order gilt als Wegmarke im Wettbewerb zwischen Airbus und seinem amerikanischen Konkurrent Boeing auf dem chinesischen Markt. Bisher hatte der US-Konzern rund 60 Prozent der neuen Bestellungen aus China erhalten. Erst Mitte November hatte die Regierung in Peking anlässlich des Besuchs von US-Präsident George W. Bush bei Boeing 70 Passagierflugzeuge im Wert von vier Milliarden Dollar in Auftrag gegeben. Vorgesehen ist die Lieferung von Maschinen des Typs 737-700 und 737-800 in den Jahren 2006 bis 2008 an acht chinesische Fluggesellschaften.



Der Auftrag sei Teil eines Projektes, insgesamt 150 Maschinen der 737-Reihe nach China zu verkaufen, hieß es bei Boeing . Bush lud bei dieser Gelegenheit Chinas Präsidenten Hu Jintao für Anfang 2006 zu einem Besuch in die USA ein, der möglicherweise als Anlass für die Unterzeichnung der zweiten Sammelbestellung genutzt werden könnte.



Der chinesische Luftfahrtmarkt verspricht in den kommenden Jahren insgesamt hohe Wachstumsraten und wird nach den USA bald weltweit die Nummer zwei sein. In den kommenden 20 Jahren benötige die Volksrepublik laut einer Airbus-Schätzung 1790 Maschinen. Boeing rechnet gar mit 2000 neuen Flugzeugen und einem Auftragsvolumen von bis zu 230 Milliarden Dollar.



EADS-Aktie reagiert mit Plus



Die Aktien der Airbus-Mutter EADS haben von der Aussicht auf den Milliardenauftrag profitiert und gegen den Markttrend deutlich zugelegt. Die Titel des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns gewannen bis zum Mittag mehr als zwei Prozent auf 32,58 Euro. Der Pariser Leitindex CAC-40 verlor dagegen 0,24 Prozent auf 4.651,12 Zähler.



Airbus beende das Jahr in guter Verfassung und mit vollen Auftragsbüchern, führten die Analysten von Aurel Leven an. Die Produktion sei für zwei bis drei Jahre ausgelastet. Sie bestätigten ihre Einschätzung mit "Buy". UBS bekräftigte ebenfalls die "Buy"-Empfehlung.



http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,388565,00.html


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BeitragVerfasst: Dienstag 6. Dezember 2005, 19:13 
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Registriert: Montag 6. Juni 2005, 17:36
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Wirtschaftskrieger warnt Airbus vor China-Geschäft



Der Airbus-Plan, in China eine Fertigung aufzubauen, stößt in Frankreich auf Kritik. Experten befürchten, dass die Europäer damit ihren Technologievorsprung leichtfertig verspielen.



Paris - "Die Europäer haben gebilligt, was die US-Behörden Boeing Chart zeigen verboten haben, nämlich den Bau eines Montagewerks, was einen bedeutenden Technologietransfer voraussetzt", sagte der Wirtschaftskrieg-Forscher Christian Harbulot der Zeitung "Le Parisien". "Boeing durfte nur eine Reparatur- und Wartungswerft bei Shanghai bauen."



Der Direktor der Pariser Ecole de Guerre Économique warf dem Airbus-Mutterkonzern EADS Chart zeigen vor, "über den Tisch gezogen worden" zu sein. EADS mache zwar anfangs gute Geschäfte, laufe aber Gefahr, dass China in einigen Jahren "die gleichen Flugzeuge baut und keine Airbusse mehr kauft". Dass die Börse das Geschäft feiere, zeige nur, dass die Börsianer "sich nicht um die Zukunft eines Unternehmens wie Airbus kümmern", sondern kurzfristig denken.



Auch französische Medien äußerten sich skeptisch wegen des Airbus- Geschäfts. "Der Airbus-Triumph täuscht", schreibt der lothringische "Est Républicain". "Schneller als gedacht werden alle Bereiche betroffen sein: Auto, Informatik, Telekommunikation...". Das "Télégramme" in Brest warnt davor, in der Luftfahrt den Fehler des Technologietransfers in der Textilindustrie zu wiederholen. Dort dominieren die Chinesen mittlerweile den Weltmarkt.



EADS hatte am Montag den Verkauf von 150 Flugzeugen der Typen Airbus A319, A320 und A321 an China bekannt gegeben. Gleichzeitig hatte der Konzern erklärt, bis Mitte 2006 den Bau eines Montagewerks für diese Flugzeugtypen in China zu prüfen.



Der Wirtschaftskriegs-Experte Harbulot stellte zugleich einen grundsätzlichen Unterschied im Herangehen der USA und Europas an Wettbewerbsfragen fest. So setze der angebliche Freihandelsmeister USA Textilquoten gegen China durch, während die EU auf völligen Freihandel setze. "Das ist ein schwerer strategischer Fehler, der vor allem daher kommt, dass wir in Europa - anders als die USA oder China - keine politische Orientierung der Wirtschaft haben", sagte Harbulot.



http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,388796,00.html



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Ganz meine Meinung. Jetzt fängt schon das europäische Vorzeige-Unternehmen Nummer 1 an, seine Arbeitsplätze im hohen Maße nach China zu verlagern. Am Ende läuft es dann wirklich wie beim Transrapid, bei dem die Chinesen auf 90 % Eigenleistung beharren und Siemens/ThyssenKrupp zwar einen Prestigeerfolg feiern, aber im Grunde in die Röhre gucken.


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