Der Kerosinschock zeigt Wirkung: Die europäischen Airlines bekommen Auslastungssorgen, weil die Fluggäste wegbleiben. Jeder vierte Sitz, so eine Untersuchung, ist mittlerweile leer.
Schon für den April vermeldete die Vereinigung der Europäischen Fluggesellschaften (AEA) einen Rückgang der Auslastung. Laut dem Frühindikator für das beginnende stärkere Sommergeschäft blieb mehr als jeder vierte Sitz unbesetzt (25,2 %). Jetzt warnte die Airline-Vereinigung davor, dass etliche Flieger nach der Sommersaison ihr Angebot stark einschränken würden, um Überkapazitäten aus dem Markt zu nehmen. Auf einen Preiswettkampf mit günstigeren Tickets könnten die Kunden deshalb nicht hoffen, so die AEA. Lieber würden Airlines ihre Flugzeuge am Boden lassen, statt in der Luft noch teurere Verluste einzufliegen.
Ob die laufende ERrhöhung der Treibstoffzuschläge der Weisheit letzter Schluss ist, daran zweifeln Fachleute. Air-France-Chef Jean-Cyril Spinetta sieht das als gefährlichen Weg. Denn steigen die Preise, so bleiben ab einer bestimmten Höhe auch die Fluggäste weg. So hatte der Franzose vorgerechnet, dass ein Kerosinaufschlag um zehn Euro bis zu 0,7 Prozentpunkte Auslastung kosten kann.
Inzwischen wächst der Flugverkehr nur noch in Asien und Nahost. In Nordamerika werden die Kapazitäten derzeot massiv gesenkt und auch in Europa gehen immer mehr Airlines dazu über, Strecken zu streichen und Flugzeuge am Boden zu lassen. Der große Gewinner sind die Bahnen.
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