Flugzeug nach Notlandung in Kiel über Landebahn gerutscht
Kiel (ddp). Nach Rauchentwicklung im Cockpit ist ein zweistrahliger Business-Jet am Mittwochabend auf dem Flughafen Kiel Holtenau notgelandet. Dabei rollte das Flugzeug vom Typ Falcon 20 über die Landebahn hinaus und rutschte eine Böschung hinunter, wie die Polizei mitteilte. Die sechs Insassen des Flugzeugs - zwei Piloten, eine Stewardess und drei Passagiere - konnten verletzt geborgen werden und kamen in Krankenhäuser. Die Ursache des Unglücks sei noch nicht geklärt. Die Maschine befand sich auf dem Flug von Moskau nach London.
Staatsanwaltschaft ermittelt - Viele Fragen wegen Notlandung der russischen Besatzung - Sechs Verletzte in Kieler Kliniken behandelt
Von Jana Werner
Kiel (ddp). Die Kieler Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen die Piloten und die Stewardess des am Mittwochabend notgelandeten russischen Flugzeugs eingeleitet. Es bestehe der Anfangsverdacht der fahrlässigen Gefährdung des Luftverkehrs sowie der fahrlässigen Körperverletzung gegen die zwei Männer im Alter von 39 und 47 Jahren und die 22-jährige Frau, teilte Oberstaatsanwalt Uwe Wick am Donnerstag mit. Der zweistrahlige Learjet war auf dem Flughafen Kiel Holtenau aus bislang noch ungeklärter Ursache über die Landebahn hinausgerollt und eine Böschung hinuntergerutscht. Die insgesamt sechs Insassen konnten verletzt geborgen werden.
Die 15 Tonnen schwere Maschine vom Typ Falcon 20 befand sich auf dem Flug von Moskau nach London, als es zu einer plötzlichen Rauchentwicklung im Kabinenraum kam. Der Qualm drang nach Angaben der Staatsanwaltschaft bis ins Cockpit vor und zwang die Piloten zur Notlandung in Kiel. Dabei sei es den zwei Piloten nicht gelungen, das Flugzeug rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Folglich stürzte die Maschine einen Abhang herunter und kam nach dem Durchbrechen des Begrenzungszaunes auf dem angrenzenden Gelände des Bundeswehrstandortes Holtenau zum Stehen.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist die Rauchentwicklung nicht auf einen technischen Defekt am Flugzeug zurückzuführen. Neben den drei Besatzungsmitgliedern waren drei weitere Passagiere im Alter von 36 bis 45 Jahren an Bord. Alles sechs Insassen besitzen nach Angaben der Kieler Polizei die russische Staatsbürgerschaft und befinden sich in Kieler Kliniken. Schwere Verletzungen seien nicht aufgetreten. Die Ermittlungen dauern an.
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