FLUGLINIE UND LUXUSAUTOS OHNE GELD 23.02.2006
Dreister Hochstapler festgenommen
Die Polizei in Golling (Tennengau) hat am Donnerstag einen Hochstapler festgenommen. Der 29-Jährige gab sich als Gründer einer Fluggesellschaft aus und hatte bereits 47 Personen angestellt, darunter auch Piloten.
Zahlreiche Betrügereien
Tatsächlich gab es aber keine Fluglinie, der Mann hatte auch überhaupt kein Geld dafür. Zudem wurden ihm Betrügereien in Österreich und Deutschland in der Höhe von zumindest 460.000 Euro nachgewiesen, gab die Polizei am Donnerstagnachmittag bekannt.
47 Mitarbeiter für Fluglinie eingestellt
Konkret gab sich der Tennengauer als Gründer einer Fluggesellschaft mit Sitz in Salzburg und Freilassing aus. In Wahrheit gab es aber weder die Firmensitze noch die Firmen selbst. Mit einem Flugzeughersteller hatte er dennoch bereits einen Optionsvertrag für vier Flugzeuge abgeschlossen.
47 Mitarbeiter hatte der 29-Jährige bereits eingestellt, vom Piloten über Kabinenpersonal bis zum Mechaniker. Das Personal ließ er sogar schon bei einer anderen Fluggesellschaft einschulen.
Trotz Exekutionen auf großem Fuß gelebt
Tatsächlich hatte es aber die Fluglinie nie gegeben, "der Verdächtige hatte dafür auch weit und breit keine Geldmittel zur Verfügung", heißt es in der Aussendung.
Hingegen würden bereits seit Jahren gegen den Mann Exekutionen laufen. Dennoch lebte er auf großem Fuß weiter und ging immer wieder zusätzliche Verbindlichkeiten ein.
Bei Durchsuchung Beweismittel gefunden
Bei einer Hausdurchsuchung durch das Landeskriminalamt konnten am 18. Februar umfangreiche Beweismittel sichergestellt werden.
Weitere Erhebungen ergaben, dass der Verdächtige in der Vergangenheit auch weitere Firmen und Personen geschädigt habe, so die Polizei. So bestellte er unter anderem Luxusfahrzeuge, ohne je dafür etwas bezahlt zu haben.
Insgesamt wurde der Hochstapler wegen 17 verschiedener Taten bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt. Der Schaden in Österreich beläuft sich auf rund 200.000 Euro, jener in Deutschland sogar auf etwa 260.000 Euro. Die Anzeigen wurden an die Staatsanwaltschaft Traunstein weitergeleitet.
http://salzburg.orf.at/stories/91492/