Luftfahrt-Boom in Asien führt zu Nachwuchsproblemen bei qualifiziertem Personal
14.3.2006, Allein in Indien werden bis zum Jahr 2010 3.200 zusätzliche Piloten benötigt - aktuell verfügt das Land über 1.500 Verkehrsflugzeugführer. Die bevölkerungsreichsten Länder der Erde bauen Flotten und Strecken aus, gründen neue Fluglinien - einzig qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. Dies führt neben steigenden Löhnen auch zu neuen Herausforderungen für die Flugzeugindustrie, berichtet die AERO INTERNATIONAL.
Gut ausgebildetes Personal ist schon jetzt hart umkämpft. Auch Länder wie Indien zahlen zumindest ihren ausländischen Kapitänen inzwischen international angepasste Gehälter. Auf den 15.000 Euro pro Monat könnten bald die steuerfreien Grundgehälter für Widebody-Kapitäne in der Region steigen, erwartet Werner Borchert, ehemaliger Operations-Chef bei Etihad Airways und Trainingskapitän. Denn die Konkurrenz ist groß: Vor allem die Golfstaaten locken mit Sonderkonditionen und Gehältern im fünfstelligen Bereich, die Airlines werben sich gegenseitig Mitarbeiter ab. So verlor beispielsweise Philippine Airlines im vergangenen Jahr 60 Piloten an ausländische Mitbewerber.
Der starke Wettbewerb beeinflusst auch die Flottenentscheidungen einer Fluggesellschaft. Trotz optimaler Auftragslage müssen die Flugzeugbauer reagieren. Neben Standards wie der Wartung und Bereitstellung von Ersatzteilen bieten sie zunehmend Unterstützung bei der Einführung neuer Flugzeugmuster an. Sie stellen ihren Kunden firmeneigene Piloten zur Verfügung - und bauen für sie sogar eigene Trainingseinrichtungen auf.
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