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 Betreff des Beitrags: Massive Kritik an schwarzer Liste
BeitragVerfasst: Samstag 25. März 2006, 09:59 
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Massive Kritik an schwarzer Liste



Während EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot bemüht war, die politischen Lorbeeren für die am Mittwoch veröffentlichte "schwarze Liste" unsicherer Fluglinien zu ernten, ziehen Experten mehrerer Pilotenvereinigungen angesichts der ausgesprochenen Landeverbote skeptisch die Augenbrauen hoch: Abgesehen davon, dass kaum eine der genannten, hauptsächlich afrikanischen Fluglinien Ziele in Europa ansteuert, verstöre besonders der Umstand, dass keine einzige europäische Fluglinie auf der Liste zu finden ist – vor dem Hintergrund des verheerenden "Helios"-Absturzes im vergangenen Jahr eine fast zynische Geste.



EU-Staaten "geschont"



Ganz offen vermutet daher die deutsche Pilotenvereinigung "Cockpit", dass Mitgliedsstaaten der EU aus politischen Gründen "geschont" wurden. Wilhelm Maderner von der Austrian Cockpit Association teilt die Meinung seiner deutschen Kollegen – mehr als ein erster Schritt in Richtung sichereres Fliegen sei mit der Liste nicht getan worden: "Wenn sie die weltweiten Fluglinien auf einer Sicherheitsskala von 'Sehr gut' bis 'Nicht genügend' bewerten, so nimmt die schwarze Liste nur die 'Nicht genügend' heraus. Anstatt konkrete Lösungen anzubieten, verabreicht die EU den Passagieren mit dieser Liste leider nur eine Beruhigungspille." Die Piloten hatten jahrelang eine europaweite Behörde zur Überwachung von Flugsicherheitsstandards gefordert. 2004 reagierte die EU und gründete nach die EASA (European Aviation Safety Agency), kürzte ihr aber heuer wieder das Budget. Bis 2007 soll die Behörde dennoch ihren Vollbetrieb aufnehmen.



Problem Afrika



Von den desolaten Verhältnissen vieler nun gebannter Fluglinien ist man in Europa zwar noch sehr weit entfernt, an ihren Ursachen aber maßgeblich beteiligt: Alte, teils schrottreife Flugzeuge werden an Entwicklungsländer verkauft, in denen es keine oder kaum funktionierende Flugsicherheits-Behörden gibt. Der daraus resultierende Zustand der Maschinen spiegelt sich in den Statistiken wieder: Auf dem "schwarzen Kontinent" finden zwar nur drei Prozent aller Flugbewegungen statt, dafür 60 Prozent aller Unfälle. Wilhelm Maderner: "Jetzt zu den Afrikanern zu sagen 'Ihr seid die Bösen', ist problematisch – schließlich haben wir ihnen die alten Flugzeuge verkauft."



http://www.kurier.at/chronik/1315671.php

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BeitragVerfasst: Montag 27. März 2006, 15:19 
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Piloten kritisieren EU-Liste über unsichere Fluggesellschaften



26.3.2006, München (ddp). Die Piloten-Vereinigung Cockpit hat die Aussagekraft der von der EU herausgegebenen Liste unsicherer Fluggesellschaften kritisiert. «Der Mehrwert für den Kunden ist gleich Null», sagte der Vorstand der Vereinigung, Markus Kirschneck, dem Nachrichtenmagazin «Focus». Wie das Blatt am Sonntag vorab berichtete, landeten nur vier der genannten 92 Fluggesellschaften in den letzten Jahren in Deutschland. Im vergangenen Jahr buchten zudem deutlich weniger als 3000 Passagiere die «schwarzen Schafe». Knapp 90 Prozent davon flogen mit «Ariana Afghan Airlines» Richtung Kabul.



Die Bundesregierung musste bei der Zusammenstellung eine Niederlage hinnehmen. Laut «Focus» meldete das Bundesverkehrsministerium vier unsichere Kandidaten nach Brüssel. Nur drei wurden mit einem Flugverbot belegt. Die russische «Atlant-Sojus» darf trotz nationaler Bedenken auf deutschen Flughäfen landen.



http://www.airliners.de/safety/nachrich ... cleid=8067

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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. März 2006, 06:16 
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EU-Kommission plant nach Schwarzer Liste neue Airline-Lizenz



Europäisches Flugverbot für 300 Flugzeuge gilt ab Donnerstag - Gebuchte Passagiere habe Recht auf Entschädigung



Brüssel - Die Europäische Kommission hat am Mittwoch eine Schwarze Liste von unsicheren Fluglinien vorgelegt. Schon ab Donnerstag, wird für die rund 300 Flugzeuge, die sich auf der bereits am Vortag publik geworden Liste finden, ein EU-weites Flugverbot gelten, kündigte Verkehrskommissar Jacques Barrot an.



Damit die Fluglinien die Verbote nicht einfach umgehen, indem sie ihren Namen ändern, soll nach Plänen der Kommission jede Fluglinie außerhalb Europas eine Lizenz der Europäischen Agentur für Flugsicherheit benötigen. Die Schwarze Liste soll mindestens alle drei Monate aktualisiert werden.



Durch diese Maßnahme würden die europäischen Fluggäste besser geschützt. Außerdem verhindere die EU damit einen ungleichen Wettbewerb. Die Kommission gehe gezielt gegen "fliegende Särge" und Billigflaggen vor, erklärte Barrot. Außerdem würden die Schutzmaßnahmen der einzelnen Staaten vereinheitlicht. So setze man Praktiken ein Ende, dass Fluglinien, die in einem Land keine Genehmigung erhalten, auf einen anderen EU-Staat ausweichen.



Fluglinien aus Afrika, aus dem Nahen Osten und aus Asien





Auf der Liste finden sich ausschließlich Fluglinien aus Afrika, aus dem Nahen Osten und aus Asien. Im gesamten Kongo etwa gibt es nach Einschätzung der EU-Behörden nur ein einziges sicheres Flugzeug, weil laut Barrot ein Großteil zu Charter-Fliegern umgebaute Militärmaschinen sind. Komplettverbote gibt es außerdem für Sierra Leone, Liberia und Swasiland. Für Urlaubsreisende relevant: Flugverbote für die Linie Air Service Comores auf den Komoren und die thailändische Phuket Airlines, die in den nächsten Wochen aber noch einmal angehört werden wird.



Der Verkehrskommissar hofft, dass der neue EU-Sanktionsmechanismus auch das Sicherheitsbewusstsein bei den europäischen Fluglinien erhöhen wird. Dass auf dem Index selbst vorerst keine europäischen Airlines stehen - auch nicht in Reaktion auf den Absturz einer Passagiermaschine der zypriotischen Fluglinie Helios -, begründet die Kommission damit, dass sie ausschließlich auf Basis der bestehenden nationalen EU-Listen geprüft habe. Dabei habe man sich jedoch auf "objektive und transparente Kriterien" gestützt - "im Wesentlichen auf die Ergebnisse der auf europäischen Flughäfen durchgeführten Inspektionen", versicherten die Behörden in Brüssel.



Wie viele der 93 Airlines und 300 Flugzeuge bisher Europa angeflogen haben, konnte die Kommission nicht beantworten. Sollten Kunden aber noch ein Ticket haben, dass durch das Flugverbot jetzt verfällt, könnten sie die Kosten bei ihrem Reiseveranstalter zurückverlangen, sagte Barrot.(



http://derstandard.at/?url=/?id=2386787

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