Schwere Vorwürfe an Skyguide
BAZL-Bericht listet Versäumnisse auf
Die ursprünglich für Mitte März vorgesehene Inbetriebnahme des neuen Skyguide-Kontrollzentrums in Genf wird sich voraussichtlich um mehrere Monate verzögern. Ein BAZL-Bericht zum neuen Zentrum listet der für die zivile Luftraumüberwachung zuständigen Skyguide mehrere Versäumnisse auf.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hatte Skyguide die Freigabe für die Inbetriebnahme des neuen Kontrollzentrums in Genf nicht erteilt, weil der Sicherheitsnachweis für die Systeme nicht hinreichend belegt war. Gemäss einem der «NZZ am Sonntag» vorliegenden Bericht des BAZL werden Skyguide in diesem Zusammenhang mehrere Versäumnisse vorgeworfen.
Drei Punkte überprüft und moniert
BAZL-Sprecher Anton Kohler bestätigte auf Anfrage, dass das BAZL im Wesentlichen drei Punkte überprüft und moniert habe, und zwar die Systembereitschaft, die Ausbildung der Fluglotsen am neuen System sowie das Vorhandensein von Massnahmen zur Reduzierung von Risiken und deren Implementierung. Deshalb sei die Inbetriebnahme des neuen Kontrollzentrums auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Der BAZL-Bericht moniert unter anderem, dass entscheidende Sicherheits-Nachweise für das neue System gefehlt hätten. Eine genügende Ausbildung des Personals sei nicht nachgewiesen worden. Der Bericht kommt laut der «NZZ am Sonntag» zum Schluss, dass eine etablierte Kultur der stetigen Verbesserung bei Skyguide nicht oder zumindest in zu schwacher Form implementiert sei.
Das BAZL legt derzeit laut Kohler zusammen mit Skyguide die nächsten Schritte fest. Es werde dabei vor allem um Tests gehen, die sauber dokumentiert werden müssten, damit das neue System abgenommen werden könne.
http://tagesschau.sf.tv/sfdrs/sf_tagess ... n_skyguide