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Pilot betrunken - Alarm am Flughafen



Fluglehrer steigt in Egelsbach mit 1,7 Promille in Maschine/Verspätungen in Frankfurt







FRANKFURT (dpa) Ein betrunkener Privatpilot hat am Donnerstagabend Alarm auf dem größten deutschen Flughafen in Frankfurt ausgelöst. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatte der 66 Jahre alte Mann nach dem Start von dem Kleinflugplatz Egelsbach bei Frankfurt die Orientierung verloren.

Die Polizei ließ einen Hubschrauber aufsteigen und die Flugsicherung dirigierte den Privatpiloten auf die Rhein-Main-Airbase. Ein Alkoholtest ergab bei ihm einen Wert von knapp 1,7 Promille. Zahlreiche Linienmaschinen mussten in eine Warteschleife.



Der 66-Jährige war gemeinsam mit einem 21 Jahre alten Flugschüler gestartet und hatte zunächst Kurs auf den Flughafen Hahn im Hunsrück genommen. Bereits kurz nach dem Start fiel den Fluglotsen auf, dass sich der Pilot nicht an ihre Anweisungen hielt und die Maschine weder den vorgeschrieben Kurs noch die Höhe einhielt. Wegen des schlechten Wetters konnte der Pilot die Maschine nicht in Hahn landen und kehrte zurück. Dabei verlor er die Orientierung und wurde von den Fluglotsen auf den Frankfurter Flughafen geleitet. Dort gelang dann - eskortiert von dem Polizeihubschrauber - eine sichere Landung.



Am Boden wurden der Pilot und sein Flugschüler sofort festgenommen. Der Pilotenschein wurde eingezogen, die Maschine vom Typ Piper Dakota zunächst beschlagnahmt. Inzwischen wurden beide Männer wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Pilot muss jetzt nicht nur mit einer Strafanzeige wegen Gefährdung des Luftverkehrs rechnen, sondern auch mit hohen Schadenersatzforderungen. Allein bei der Lufthansa hatten 30 Flugzeuge wegen des Vorfalls nicht planmäßig starten oder landen können. "Das ist ein Hammer, um es vorsichtig auszudrücken", sagte der Geschäftsführer des Flughafens Egelsbach, Peter Lehmann. An dem Flugplatz gebe es eine Zugangskontrolle. Dort habe es keinerlei Anzeichen gegeben, dass mit dem Mann etwas nicht stimmt. Er gehe davon aus, dass dem Piloten die Lizenz entzogen wird. Es werde überlegt, ob die Zugangskontrollen verschärft werden müssen. Der Frankfurter Flughafen ist nur rund zehn Kilometer Luftlinie vom Flugplatz Egelsbach entfernt. Während Egelsbach vor allem von Privatpiloten und kleinen Geschäftsmaschinen genutzt wird, zählt Frankfurt mit mehr als 1000 Starts und Landungen pro Tag und jährlich 50 Millionen Passagieren zu den weltweit größten Flughäfen.



Wiesbadener Tageblatt

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