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Student ging mit Dynamit an Bord



Sieben Zwischenfälle an einem Tag - in US-Flugzeugen liegen angesichts der Terrorgefahr die Nerven blank. Mancher Passagier gibt sich allerdings auch sehr naiv: In Houston fanden Sicherheitskräfte im Gepäck eines Studenten Dynamit - ein Souvenir, behauptete er .





Houston - Die Sicherheitsbeamten am George W. Bush-Flughafen im texanischen Houston trauten ihren Augen nicht, als sie routinemäßig das Gepäck von Continental Airlines-Flug 52 aus Buenos Aires kontrollierten, bevor die Maschine ihren Flug nach New Jersey fortsetzen sollte. In einem Koffer des 21-jährigen Studenten Howard McFarland Fish, den dieser am Schalter aufgegeben hatte, entdeckten sie einen kleinen Sprengsatz. "Wir haben es noch nicht überprüft, aber es sieht aus wie eine halbe Stange Dynamit", zitierte der US-Nachrichtensender CNN eine Sprecherin des FBI. Ein eingesetzter Bombenspürhund schlug bei der Überprüfung des verdächtigen Gegenstands an.



Der lokale texanische TV-Sender KTRK-13 berichtete unter Berufung auf Sicherheitsquellen, dass weitere Teile zum Bau eines Sprengsatzes in dem Gepäckstück des Studenten gefunden wurden. Zusätzlich zum Dynamit seien auch eine Zündkapsel, eine selbst gebastelte Zündvorrichtung sowie Ammoniumnitrat in dem Koffer gewesen. Flughafensprecher Mark Mancuso wollte die Angaben nicht bestätigen, räumte aber ein, dass möglicherweise weitere verbotene Gegenstände mit an Bord des Flugzeugs waren, in dem 173 Passagiere saßen.



Nach ersten Ermittlungen gehen die Behörden nicht von einem terroristischen Hintergrund aus. Der Passagier habe angegeben, er habe eine Bergbaumine in Bolivien erkundet und das Dynamit als Souvenir mit in die USA genommen, sagte Sprecher Mancuso. Die Angaben Fishs würden nun überprüft, er wurde wegen Mitführung von Sprengstoff an Bord eines Flugzeugs angeklagt. Bei einem Schuldspruch ist eine Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis möglich.



Weiter Zwischenfälle



Der Dynamit-Fund war nur einer von sieben sicherheitsrelevanten Zwischenfällen am Freitag im amerikanischen Flugverkehr. Weitere Beispiele:



Eine in Großbritannien gestartete US-Passagiermaschine wurde nach Angaben des FBI aus Sicherheitsgründen nach Bangor im US-Bundesstaat Maine umgeleitet. Der Pilot habe die Entscheidung getroffen, einen anderen Flughafen anzufliegen. Die Maschine der Fluglinie American Airlines - ursprünglich auf dem Weg von Manchester nach Chicago - sei auf dem Flughafen von Bangor gelandet, hieß es.



Eine Sprecherin des Flughafen sagte, insgesamt seien 179 Menschen an Bord gewesen. Sie wurden in einen besonderen Sicherheitsraum am Flughafen gebracht. Die Maschine, aus der das Gepäck entfernt wurde, befand sich in einem abgelegenen Teil des Flughafens. Der Grund für die Umleitung: Den US-Behörden lagen Hinweise auf eine Bedrohung des Flugzeugs vor. Laut FBI sollten alle Passagiere befragt werden.



Ein US Airways-Flug von Phoenix nach Charlotte wurde nach Oklahoma umgeleitet, nachdem ein Sky Marshal einen aggressiven Passagier überwältigt hatte, der einen Flugbegleiter angegriffen hatte.



Ein Flug der Gesellschaft Continental stoppte länger als vorgesehen im texanischen El Paso. Die Crew hatte entdeckt, dass auf einer Toilette eine Abdeckung entfernt worden war.



Auf einem US-Airways-Flug von Philadelphia nach Bradley in Connecticut fanden Crewmitglieder auf einem leeren Sitz ein Taschenmesser. Der Besitzer konnte nicht ermittelt werden, niemand wurde festgenommen.



Ein Flug der Air Lingus von New York nach Dublin wurde gestern Morgen bei einem planmäßigen Stopp im Westen Irlands evakuiert, nachdem eine Bombendrohung eingegangen war - falscher Alarm, wie sich herausstellte.



Tagesspiegel

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