Auch in einem gemeinsamen mitteleuropäischen Luftraum könnte der Flugverkehr pünktlich und sicher kontrolliert werden. Zu diesem Schluss kommt eine multinationale Studie, die die Deutsche Flugsicherung (DFS) in Langen am Dienstag vorstellte. Außerdem könnten Flugsicherungen wie die DFS wirtschaftlicher arbeiten, wenn die Kontrolle nicht mehr an Grenzen, sondern an Verkehrsströmen orientiert sei.
Erstellt wurde die Studie von Flugsicherungen, zivilen Luftfahrtbehörden und militärischen Stellen. Dabei ging es um die Frage, was die Einrichtung eines gemeinsamen Luftraums (Functional Airspace Block Europe Central, FABEC) über Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden bringen würde.
Hintergrund ist die Forderung der Europäischen Union nach sogenannten funktionalen Luftraumblöcken: Diese sollen sich an Verkehrsströmen orientieren, so dass der wachsende Flugverkehr über Europa künftig effizienter geregelt werden kann.
Fluggesellschaften wie die Lufthansa klagen schon länger, dass ihre Maschinen wegen des zersplitterten Luftraums teure Umwege fliegen müssten.
Komplexester Flugverkehr der Welt
Laut DFS hat der mitteleuropäische Luftraum mit den Drehkreuzen Paris, Amsterdam, Frankfurt, München, Brüssel und Zürich eine der höchsten Verkehrsdichten und den komplexesten Flugverkehr der Welt. «Die meisten europäischen Großflughäfen liegen in diesem Gebiet, das außerdem von wichtigen zivilen und militärischen Luftstraßen durchquert wird», schreibt die DFS.
Der gemeinsame Luftraum solle voraussichtlich 2010 mit einem Staatsvertrag eingerichtet werden. Er hätte eine Fläche von 1,7 Millionen Quadratkilometern und würde jährlich von 5,3 Millionen Flügen durchquert, das wären 55 Prozent des gesamten europäischen Flugverkehrs.
http://de.news.yahoo.com/ap/20080722/tw ... c1e7b.html