Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) strebt die Übernahme des Hamburger Modells für die Flughafenentgelte für alle großen deutschen Flughäfen an. Wie der Geschäftsführer der Interessenvertretung der deutschen Airlines, Michael Engel, vor dem Luftfahrt-Presse-Club im Hotel "Madison" betonte, "hat sich das innovative Modell seit fast zehn Jahren in der Praxis bewährt und sollte jetzt auf alle großen Plätze übertragen werden". Man sei mit dem Bundesverkehrsministerium darüber im Gespräch. Nach dem Hamburger Modell fließen verschiedene Faktoren in die Gebührenkalkulation ein. Das sind unter anderem der Lärmpegel eines Flugzeuges, der Ausstoß von Abgasen und die Tageszeit von Starts und Landungen. Darüber hatte sich 1999 der Flughafen mit den Airlines geeignet und dadurch die Entgelte besser kalkulierbar gemacht. Ferner werden in die Berechnung das Passagierwachstum und die Inflation einbezogen. Steigt die Wachstums- schneller als die Inflationsrate, sollen die Gebühren sinken.
Im vergangenen Jahr haben inländische und ausländische Airlines rund zwei Milliarden Euro an Flughafenentgelten in Deutschland entrichtet. Damit wird ein Ticket im Durchschnitt mit 19 Euro belastet. Diese Gebühren machen etwa 20 Prozent der Kosten eines Fluges aus. Die acht BDF-Gesellschaften haben im vergangenen Jahr 120,4 Millionen Gäste mit ihren 773 Maschinen befördert und einen Umsatz von 27 Milliarden Euro erzielt.
Engel geht davon aus, dass der Luftverkehr trotz Krise langfristig eine Wachstumsbranche bleibt. Insgesamt wurden im Berichtsjahr an den deutschen Flughäfen 191 Millionen Passagiere gezählt. Für dieses Jahr rechnet der Luftfahrtmanager mit einem Rückgang von etwa fünf Prozent bei den Passagieren.
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