Wie schon zweimal zuvor zog es mich und meine Freundin auch dieses Jahr wieder nach Südafrika. Auf einer selbst organisierten Mietwagentour durch das ganze Land blieb neben vielen schönen Landschaften und der tollen Tierwelt auch immer wieder Zeit die Flugplätze im Land zu besuchen. In diesem kleinen Tripreport werde ich über meine aviatischen Beobachtungen berichten.
Geflogen wurde am 21.02. mit der Abendmaschine von LEJ nach CDG im E145 und dann weiter nach JNB im A380. Bis auf das lästige Umsteigen in CDG vom Terminal 2G nach 2E alles ohne Probleme. Bemerkenswert war die Crew auf dem A380 nach JNB. Es war nämlich mein erster AF Flug mit einer sehr freundlichen Besatzung. Sonst habe ich die AF Crews immer eher reserviert und maulfaul erlebt.
Bei der Ankunft am Vormittag am O.R. Tambo Airport habe ich aus dem Flugzeug bereits einige Maschinen in den Wartungbereichen aufnehmen können. Unter anderem IL-76 von Aero Rent, Trans Avia Export und Almaty; DC-8 von CAA aus dem Congo; diverse B732; ex MyTravel DC-10 und ein weißer South African A340-300 mit Titeln kurz vor der Ausflottung.
Nach der Übernahme des Mietwagens ging es in unser bekanntes Quartier, das Feather Tree Guest House in Centurion, zwischen Johannesburg und Pretoria gelegen. Von da aus ist es nicht weit zu den Flugplätzen Swartkoop, Waterkloof, Wonderboom, Lanseria und Grand Central. Ich habe mich diesmal nur auf Lanseria konzentriert, weil ich mich auf den vorigen Reisen bereits in Rand und Wonderboom ausgetobt habe.
In Lanseria habe ich mir beim Permit Office einen Vorfeldausweis für etwa 2 EUR ausstellen lassen und habe mich dann mit meinem Sicherheitsmann in den großen Wartungsbreich aufgemacht. Man hat dort freien Zutritt in die Hangars und bei einigen Betreibern auch in die Flugzeuge. Von den hunderten Flugzeugen waren für mich besonders interessant: 5 Fokker 28 von Air Quarius; 2 ex Alpi Eagles Fokker 100; Bae 146 von Air Dolomiti, Eurowings, Cronus Airlines und NRT; 2 DC-9 15 der Regierung, B732 von Safair, Private B722, diverse Gulfstream II + III usw. Lanseria kann ich wirklich nur jedem empfehlen, den es in die Gegend verschlägt.
Der nächste Platz auf der Route war Phalaborwa am Krüger Park. Ein sehr netter kleiner Platz mit sehenswertem Terminal und sehr wenigen Flugbewegungen. Einige Flüge am Tag nach JNB mit Airlink Jetstream 41.
Nach zwei Tagen im Krüger Park ging es nach Whiteriver. Etwa 10 Kilometer entfernt liegt der Kruger Mpumalanga International Airport. Es gibt ein Terminal, einen Wartungsbereich und viele Impala Antilopen auf dem Gelände. Am Terminal war eine Dash-8 300 von SA Express, diverse Cessna Caravans und eine Falcon 900 geparkt. Im Wartungsbereich gab es wieder diverse Überraschungen. Die B732 ZS-SIN wurde inzwischen außerhalb des Zaunes abgestellt und erwartet ihr Ende. Vor den Hangars standen einige Embraer 120 (LAM Express) und 4 Bae 146. Eine davon habe ich bereits letztes Jahr in den Farben von Congo Airlines aufgenommen. Diese ist inzwischen wieder neutralisiert und wartet auf neue Aufgaben.
Weiter ging die Reise über Swaziland an die Küste. Nach einigen Tagen in St. Lucia war Umhlanga bei Durban das nächste Ziel. Es stand ein Inlandsflug mit Kulula nach Port Elizabeth an und somit auch unser erster Flug vom neuen King Shaka Airport in Durban. Eine riesige Verbesserung zum alten Platz am Hafen. Am Platz waren die üblichen Verdächtigen zu finden (1Time, Mango, Kulula, SAA, SA Express). Unser Flugzeug für den Tag war die B734 ZS-OAO in Europcar/Vuvuzela Bemalung. Die Crew war die ganze Zeit sehr relaxed und witzig. Ständig wurden kleine Späße gemacht und die Passagiere als „Kulula Fans“ bezeichnet. Bei der Landung in PLZ waren wir die einzige Maschine am Platz. Als ich über’s Vorfeld zum Terminal lief, landete noch ein CRJ-700 in den Grundfarben von Horizon Air ohne Titel (ZS-NBD).
Die Reise ging nun entlang der Küste nach Kapstadt, der letzten Station vor dem Rückflug. Da die Rückflüge nach Europa von CPT aus viel teurer sind, flogen wir noch mit Kulula nach JNB um dort wieder den AF A380 zu bekommen. Laut Amadeus sollte MN110 mit einer 734 durchgeführt werden. An unser Gate dockte dann aber doch die B738 ZS-ZWP mit der Flying 101 Bemalung an. Sonstige Gäste in CPT waren TAAG 73G, SAA A342 u. B738, African Int. DC-8, Imperial Air Cargo B72F + diverse Inlandsairlines. Wie bereits der vorherige Kulula Flug, war auch dieser wieder eine humorvolle Abwechslung zum sonstigen Airline Alltag.
Nach der Ankunft in JNB und einer anschließenden Stärkung im Capello Restaurant (bester Mangosaft der Welt!!) ging es zum Air France Check in. Mir war vorher bereits aufgefallen, dass kein AF A380, sondern eine 744 auf dem Vorfeld stand. Wie sich nun herausstellte kein gutes Zeichen. Eine Dame teilte uns mit, dass der AF995 Flug nach CDG um genau 26 Stunden verschoben wurde und wir im Flughafenhotel unterkommen würden. Wir wurden nun zum AF Ticketschalter geschickt um unsere geänderten Buchungen abzuholen. Ich fragte die Dame, ob sie nicht versuchen könnte uns auf den SAA Flug nach FRA oder MUC zu buchen und dann mit LH weiter nach LEJ. Dank der sehr hilfsbereiten Dame, bekamen wir noch Plätze auf dem MUC Flug und konnten somit doch noch am selben Abend zurück fliegen. Also ging es nun mit den SAA Tickets in der Hand zum Check in, der in fünf Minuten erledigt war. Natürlich nutzte ich die letzte Stunde mit Tageslicht noch und machte mich auf zur Aussichtsterrasse im Internationalen Terminal. Ich konnte nicht weniger als 6 B732 ablichten (1x SAA Cargo, 1x Trans Air Congo, 3x Safair, 1x Air Malawi). Dazu kamen noch die Interair B762, Qantas 744 in One World cs, Hewa Bora MD-83, Seychelles B763, und eine AN-26 mit 3X (Guinea) Reg.
An unserem Gate A5 stand die ZS-SNI für uns bereit. Mein erster A340-600 und gleichzeitig auch erster Flug mit South African Airways. Von der Bestuhlung war ich mehr als begeistert. Für so viel Beinfreiheit müsste man bei den meisten Airlines Economy Plus buchen. Ich konnte meine Beine bei 1,85m Körpergröße komplett ausstrecken. Einziges Manko auf dem Flug waren die Malzeiten. Zum Frühstück gab es z.B. viel Wurst und Käse, nur eben kein Brötchen o. Ä. um es zu belegen. Sehr merkwürdig.
Nach der Ankunft in MUC hatten wir noch 3 Stunden Zeit, in denen ich neben den Gates G1/G2 noch einige Aufnahmen machte. Erwähnenswert waren nur United B764 in „neuen“ Farben und Arkia B753. Unser Rückflug nach LEJ wurde von der D-ACKI durchgeführt, also gleich noch ein neuer Typ für mich. Auslastung im CR9 lag bei ungefähr 75%.
Wieder einmal war Südafrika ein Erlebnis. Luftfahrttechnisch ist im Inlanland selbst nicht mehr viel außergewöhnliches Gerät unterwegs. Durch die zahlreichen Wartungsbetriebe, die große Teile des südlichen Afrikas betreuen, ist aber immer was Exotisches zu entdecken.
In drei Wochen geht es zu einem kurzen Spottertrip nach Venezuela. Diesmal also nur eine kurze Fernwehphase…
Ein paar Bilder gibt's hier:
http://www.flugzeugbilder.de/search4.cg ... ame&srng=2Wenn jemand Fragen und Anmerkungen hat
immer her damit.