zet2k hat geschrieben:
Ich finde den Grundtenor dieser Studie prinzipiell sehr gut. Nur warum muss die Landesregierung eine sicherlich kostspielige Studie für einen glasklaren Sachverhalt beauftragen? Was ist da der Mehrwert bzw. die neue Erkenntnis? Dass man lieber ERF statt AOC und FR unterstützen sollte, dass AOC mit FR nie Gewinne erwirtschaften kann und dass auch sonst kein Unternehmen sonst nach AOC fliegen will, ist doch alles seit Jahren bekannt! Wen muss man also mit so einer Studie noch überzeugen?
Die Frage ist grundsätzlich verständlich. Aber derartige Studien und Gutachten haben schon ihren Sinn, auch wenn das nicht immer so klar ersichtlich ist. Ausgangspunkt ist, daß die Leute, die politische Entscheidungen treffen müssen, in der Regel nur wenig oder gar keine Ahnung von der jeweiligen Materie haben. Hinzu kommt, daß es bei Fragen mit sehr gegensätzlichen Positionen darum geht, eine Entscheidung auf möglichst unabhängigen und umfassenden Argumenten aufzubauen. Das ist dann am ehesten gegeben, wenn externe Beratung in Anspruch genommen wird. Sicherlich sitzt im Thüringer Verkehrsministerium jemand mit ausreichend Sachverstand, der die Problematik AOC-ERF hinreichend beurteilen kann. Nur der ist ja schon Partei und die Gegenseite würde das sofort bemängeln. Unparteilichkeit ist mit externer Beratung natürlich auch nicht automatisch verbunden. Es kommt darauf, wie die zu beantwortenden Fragen gestellt werden. Schließlich müssen noch die Fragen geklärt werden, die das Gutachten der IHK Gera aus guten Gründen unbeantwortet gelassen oder gar nicht erst aufgeworfen hat. Mir fällt da z.B. sofort die Frage nach dem break-even in AOC ein. Darum hat sich der Gutachter der IHK, obwohl das sehr wichtig ist, gedrückt. Ich denke, in der Studie des Landes werden wir darauf eine Antwort finden.
strulem