Ich habe mir auch noch mal seine Rede in ganzer Länge durchgelesen, die hier:
http://www.altenburgerland.de/sixcms/de ... &id=223467 abzurufen ist.
Ich würde ja noch soweit mitgehen und ihm eine gewisse taktische Komponente im Umgang mit der Landesregierung zubilligen, wenn er laut genug vom Ausscheiden aus dem Bundesland redet und damit das Land "zwingt" die gefühlte Vernachlässigung - in welcher Form auch immer - abzumildern. Abgesehen davon, dass das konkrete Procedere unklar ist und ebenso die Frage ob das so einfach geht, könnte er immerhin soviel "Krach" erzeugen, dass man ihn in Erfurt wahrnimmt und reagiert.
Unruhe kann man da auch nicht wollen, zumal man im Rahmen des FInanzausgleichs auf die gut 100.000 Einwohner im kleinen Thüringen vielleicht nicht angewiesen, ein Verlust aber dennoch deutlich spürbar wäre - da hat er nicht ganz Unrecht.
Sollte das seine Intention gewesen sein, dann dürfte er natürlich nicht erzählen "wenn nicht dann auch gut...". Insofern ist das wieder nicht konsistent. In seiner Rede spricht er sogar noch sinngemäß davon dass er mit dem Flugplatz neu starten will und "Minister ja kommen und gehen".
Wenn er wirklich glaubt, dass ein neuer Minister oder eine neue Landesregierung das Thema AOC mit Ryanair anders bewerten wird, dann schätzt er meiner Meinung nach die politische Situation vollkommen falsch ein. Ich glaube nicht, dass in Thüringen jemand das Thema, selbst nach einer Neuwahl, wieder anfassen will, da man sich weder beim Steuerzahler (außer vielleicht in Altenburg) noch bei den anderen Ländern damit Freunde macht. Zudem dürfte er Probleme haben den Flugplatz mit der jetzt bestehenden Infrastruktur und den daraus folgenden Betriebskosten überhaupt in eine neue Legislaturperiode zu retten.
Und die Perspektive für den Flugplatz in Sachsen - wie ihr ja schon richtig gesagt habt - dürfte auch eher endlich sein. Insofern wäre in der Tat die Frage seitens der OTZ danach spannend gewesen.
Bleibt also das Fazit, dass man augenscheinlich mit der Situation nicht so richtig professionell umgehen kann. Dafür spricht auch die Webseite des Flugplatzes. Deren "News"-Rubrik blieb irgendwann im September 2010 "stehen" (Ähnliches gilt übrigens auch für die Homepage der BI ZUFALL; kein Wort zur Ryanair-Entscheidung) - just zu dem Zeitpunkt als die Debatte eskalierte.