AIRPORTBILDER

TUI will Fluggeschäft neu aufstellen



"Wir schauen sehr genau, wie sich der Markt entwickelt und wie wir uns positionieren werden", sagte TUI-Chef Michael Frenzel am Dienstagabend bei einer Podiumsdiskussion der "Welt am Sonntag". Konkrete Pläne habe das Management dazu aber derzeit noch nicht.



Frenzel ist wegen der aktuellen Veränderungen im deutschen Luftverkehrsmarkt alarmiert. Vor wenigen Tagen hatte der Hauptgesellschafter der Fluggesellschaft DBA, Hans-Rudolf Wöhrl, auch die Mehrheit am Ferienflieger LTU übernommen. Mit dem neuen Verbund stärkt Wöhrl seine Position und bringt die bisherigen Konstellationen in der Branche durcheinander. Dadurch wächst der Druck auf TUI, aber auch auf Wettbewerber wie Air Berlin oder Condor, bei denen die Eigentümerstruktur in nächster Zeit ebenfalls in Bewegung geraten könnte.



Rückzug ausgeschlossen



Einen Rückzug aus dem Fluggeschäft schloss Frenzel aus. "Die Frage ist, in welchem Umfang wir das Geschäft betreiben, aber nicht, ob rein oder raus", sagte der TUI-Chef. Denn in der Branche wird derzeit über einen möglichen Ausstieg TUIs bei den Fluglinien, Hapag Fly und HLX spekuliert.



Er halte an dem Modell eines integrierten Touristikkonzerns fest, sagte Frenzel. Nach dem Konzept sind Reiseveranstalter, Hotels, Zielgebietsagenturen und eben auch Fluggesellschaften unter einem Dach miteinander verzahnt. Kritiker bemängeln allerdings die Inflexibilität dieses Systems.



TUI muss sich mit einer möglichen Neupositionierung des Fluggeschäfts beeilen, denn sowohl bei Condor als auch bei Air Berlin stehen Entscheidungen zur weiteren Entwicklung möglicherweise schon in den nächsten Tagen an. Am Freitag tagt der Aufsichtsrat des Reisekonzerns Thomas Cook, zu dem die Ferienfluggesellschaft Condor gehört. Dort wird Thomas-Cook-Chef Thomas Holtrop seine Strategie für die Neuausrichtung des Konzerns erläutern.



Lufthansa erwägt Ausstieg bei TUI



Lufthansa und KarstadtQuelle (Zürich: KAR.S - Nachrichten) , die je zu 50 Prozent an dem zweitgrößten europäischen Reisekonzern beteiligt sind, loten derzeit die künftige Eigentümerstruktur aus. KarstadtQuelle-Chef Thomas Middelhoff würde seinen Anteil gerne aufstocken, das Lufthansa-Management erwägt dagegen einen Ausstieg. Einer der Knackpunkte bei einer möglichen Entflechtung wäre jedoch die Condor, die stark im Lufthansa-Konzern eingebunden ist.



Air-Berlin-Chef Joachim Hunold bereitet sich derweil darauf vor, sein Unternehmen eventuell an die Börse zu bringen. Alternativ hält er nach einem Finanzinvestor Ausschau. DBA-Eigner Wöhrl hatte ihn mit dem Einstieg bei LTU brüskiert und dadurch die bestehende Kooperation zwischen DBA und Air Berlin ins Wanken gebracht. Neue Weichenstellungen könnte Hunold möglicherweise schon am kommenden Mittwoch bei seiner Pressekonferenz auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin vorstellen, wird in der Branche vermutet.



http://de.biz.yahoo.com/02032006/345/tu ... ellen.html

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