Lufthansa will in schwierigem Umfeld Gewinn halten
11.5.2006, Frankfurt/Main (ddp.djn). Die Deutsche Lufthansa hält trotz steigender Treibstoffpreise an ihrer Jahresprognose fest. Sie wolle einen operativen Gewinn mindestens auf dem Niveau des Vorjahres von 557 Millionen Euro erreichen, teilte die größte deutsche Fluggesellschaft am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Die am Vorabend veröffentlichten Quartalszahlen hatten unter den Erwartungen der Finanzmärkte gelegen.
Demnach weitete sich der operative Verlust von 26 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 75 Millionen Euro aus. Das lag unter den Erwartungen der Finanzmärkte, die lediglich mit knapp der Hälfte gerechnet hatten. Verlustträchtig waren die Sparten Passage und Catering. Diese rutschten trotz höherer Umsätze tiefer in die roten Zahlen. Den Gesamtumsatz steigerte die Fluggesellschaft von 3,9 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 4,4 Milliarden Euro und lag damit über den Prognosen der Analysten von 4,2 Milliarden Euro.
Die Lufthansa zahlte im zurückliegenden Quartal mit 751 Millionen Euro wegen des gestiegenen Ölpreises 64 Prozent mehr für Treibstoff als im vergangenen Jahr. «Die Treibstoffpreise haben sich in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt», sagte Konzernchef Wolfgang Mayrhuber. Lufthansa erwartet, dass einschließlich der Tochter Germanwings im laufenden Jahr 3,5 Milliarden Euro Treibstoffkosten anfallen. Im Vorjahr seien es noch 2,61 Milliarden Euro gewesen.
Daher müsse das Unternehmen auf strikte Kostenkontrolle achten und seine Produktivität verbessern, um das vorgegebene operative Gewinnziel zu erreichen. Der 2004 gestartete Sparplan, der bis Ende 2006 Ergebnisverbesserungen von 1,2 Milliarden Euro zum Ziel habe, verlaufe planmäßig, sagte Mayrhuber. Bis Ende März seien nachhaltige Einsparungen von 985 Millionen Euro erzielt worden.
Um sich im Wettbewerb um Billigflüge zu behaupten, hält die Lufthansa an ihrem betterfly-Angebot für einen Einstiegspreis von 99 Euro für alle europäischen Hin- und Rückflüge ab Deutschland anbieten. Die Integration von Swiss schreitet den Angaben zufolge zügig voran. Die Kunden würden von abgestimmten Flugplänen, dem integrierten Vielfliegerprogramm und dem gemeinsamen Auftritt an immer mehr Flughäfen profitieren. Swiss soll in diesem Jahr einen positiven Ergebnisbeitrag bringen, sagte Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley. Er dementierte zugleich Medienberichte, wonach Lufthansa mit dem Miteigentümer KarstadtQuelle über den Verkauf ihres 50-Prozent-Anteiles an dem Touristik-Unternehmens Thomas Cook verhandele.
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