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Das mit dem entscheidenden Tag war gut formuliert.
Übernahme gescheitert und nun der nächste dicke Brocken für Air Berlin.
Dresdner Kleinwort (DKIB) hat das Kursziel für Air Berlin von 5,80 auf 0,00 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Sell" belassen. Der hohe Ölpreis führe zu einer enormen Kostensteigerung bei Fluglinien, schrieb Analyst Andrew Evans in einer Studie vom Donnerstag. Vor diesem Hintergrund würden die Ticketpreise derzeit erhöht, was dem Experten zufolge die Nachfrage stark abschwächen und den Druck auf die Fluggesellschaften erhöhen dürfte, Kapazitäten zu verringern.
Schlechteste Ratings
Nach den größeren Übernahmen der letzten Jahre habe Air Berlin in dieser Situation nun eine angegriffene Bilanzstruktur und die schlechtesten Ratings, fuhr der DKIB-Experte fort. Zudem weise Air Berlin unter allen von ihm beobachteten Fluggesellschaften die höchste Verschuldung auf. Bis 2009 dürfte zudem das Verhältnis zwischen Nettoschulden und Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen, Mieten und Zinsaufwendungen weiter zulegen. Bei seiner Analyse legte Evans einen zukünftigen Ölpreis in Höhe von 125 US-Dollar zugrunde.
Börsianer reagieren verstört
Die Aktien von Air Berlin stiegen am Donnerstag zunächst um rund sechs Prozent auf 3,84 Euro. Nach der massiven Kursziel-Senkung durch Dresdner Kleinwort hielt sich der SDAX-Wert noch, stürzte dann aber bis zum Handelsende doch auf 3,25 Euro ab - ein Tagesminus von gut acht Prozent. "Das ist ein ambitioniertes, neues Kursziel", sagte ein Händler. Dies bedeute, dass Air Berlin nach Ansicht des Analysten vor großen Problemen stehe. Dass der Aktienkurs dennoch zunächst nicht nachgab, erklärten Anleger mit Unglauben bezüglich dem sehr ungewöhnlichen Kursziel. Dies habe es zuvor noch nicht gegeben. Ein anderer Händler mahnte zur Gelassenheit: Das Votum der DKIB sei nur eines von vielen.
Fusionspläne mit Condor geplatzt
In der vergangenen Woche hatte Air Berlin bekannt gegeben, die Pläne für eine Fusion mit der Fluglinie Condor bis auf weiteres zu begraben. Ein entsprechender Antrag an das Bundeskartellamt war am Freitag zurückgezogen worden. Zur Begründung gab man an, dass sich "erheblich veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" ergeben hätten. Der Konzern prüfe in weiteren Gesprächen mit Air Berlin, ob sich eine alternative Transaktion finden lasse. Die Arcandor-Tochter Thomas Cook erwäge zudem eine Reihe anderer Optionen für Condor.
Quelle:
http://wirtschaft.t-online.de/c/15/64/2 ... 42988.html