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BeitragVerfasst: Montag 15. August 2005, 17:21 
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Das meine ich ja. Wir wissen zwar wo der Autopilot (auch wie man ihn einstellt), Schubregler, Klappen, Bremse usw. sind aber nicht das drumherum (Landeprozedur) und das wichtigste: der Funk. Wisst ihr wie man der ATC in einer größeren Maschine (Airbus/Boeing und co) mitteilt das es ein Problem gibt? Wo ist überhaupt der Knopf dazu? Dazu kommt wie gesagt das Sauerstoffproblem.

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BeitragVerfasst: Montag 15. August 2005, 18:27 
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Athen/Frankfurt (Reuters) - Auch einen Tag nach dem Absturz der Boeing 737 mit einem deutschen Piloten haben Experten keine Erklärung für die Probleme, die zu der Katastrophe nahe Athen mit 121 Toten geführt hat.



"Je mehr Fakten wir bekommen, desto mysteriöser wird das Ganze", sagte ein Sprecher der deutschen Pilotengewerkschaft Cockpit am Montag in Frankfurt. "Für mich ist der Absturz bislang unerklärlich." Nach Angaben des Auswärtigen Amtes kam einer der beiden Piloten aus Berlin. Die Bergung der Leichen bei der schwersten Flugzeugkatastrophe in der Geschichte Griechenlands wurde am Montag fortgesetzt. Erste Untersuchungen deuteten darauf hin, dass die Passagiere schon vor dem Aufprall auf die Erde bewusstlos oder tot waren. Bundesaußenminister Joschka Fischer äußerte in Beileidstelegrammen seine Bestürzung.



Die Maschine war am Sonntag in Larnaca auf Zypern gestartet. Eine Stunde später brach der Funkverkehr ab, nachdem die Piloten zuvor über Probleme mit der Klimaanlage geklagt hatten.



Ein plötzlicher Rückgang des Kabinen-Drucks allein könne die Katastrophe nicht ausgelöst haben, sagte Cockpit-Sprecher Markus Kirschneck. "So etwas kommt weltweit einmal pro Woche in einem Flugzeug vor und ist absolut beherrschbar." Die Frage sei, warum nach dem offensichtlichen Druckverlust die Piloten unfähig zum Handeln gewesen seien. In den Maschinen gebe es je ein Sauerstoffsystem für die Pilotenkabine und eines für die Passagiere. "Ein Druckabfall an sich ist kein Absturzgrund. Wir Piloten trainieren einen solchen Vorfall jedes Jahr im Simulator." Die Maschine werde dann im Sinkflug von 10.000 auf 3.000 Meter Höhe gebracht. Dann werde gegebenenfalls der nächste Flughafen angesteuert. "Der Sinkflug aber ist bei dieser Maschine ganz offensichtlich nicht eingeleitet worden."



Nach Angaben des Auswärtigen Amtes ist bislang unklar, ob der Deutsche an Bord Pilot oder Co-Pilot war. Bei den deutschen Luftfahrtbehörden hieß es, der Mann sei ein unauffälliger Flugzeugführer gewesen. "Bei seinen Lizenzen sieht alles normal aus, es ist nichts Auffälliges festzustellen." Nach Angaben der zyprischen Regierung waren neben dem Deutschen vier Armenier, zwölf Griechen und 104 Zyprer in der Maschine. Außenminister Fischer sprach in einem Telegramm seinen Amtskollegen, den Menschen in Zypern und denen in Griechenland sein Beileid aus.



Nach Angaben des zyprischen Transportministeriums wollte die Fluggesellschaft Helios Airways, in deren Auftrag die Boeing unterwegs war, an, zunächst alle ihre Flugzeuge am Boden lassen. Helios wies dies aber zurück und erklärte, die Maschinen würden wie geplant fliegen. Zuvor hätten sich am Montag auf Zypern bei einem anderen 737-Flug Besatzung und Fluggäste geweigert, mit einer Maschine der Helios zu fliegen. Die Firma wurde 1999 als erste private zyprische Fluggesellschaft gegründet. Seit Ende 2004 gehört sie dem britischen Ferienanbieter Libra Holidays.



In Kreisen der Untersuchungsbehörden hieß es, eine Autopsie der Passagiere habe bislang ergeben, dass die Opfer steif gefroren gewesen seien. Dies gelte auch für diejenigen, deren Haut durch das Feuer nach dem Absturz noch verbrannt worden sei. Die Suchmannschaften bargen zudem die "Black Box", die die letzten Piloten-Gespräche aufgezeichnet hat. Die Maschine war in einer unwegsamen, gebirgigen Gegend etwa 40 Kilometer nördlich von Athen zerschellt. Sie sollte über Athen nach Prag fliegen.



Zwischen dem Abbruch des Kontaktes und dem Absturz lagen noch rund 90 Minuten, in denen sich offenbar dramatische Szenen in dem Flugzeug abspielten. Da es keinen Kontakt zu der Maschine gab, waren griechische Kampfflugzeuge aufgestiegen. Einer der Militär-Piloten berichtete, er habe den Co-Piloten der Boeing zusammengesackt in seinem Sitz gesehen. Dann habe er zwei Personen im Cockpit erkannt, die offenbar versucht hätten, das Flugzeug unter Kontrolle zu bringen. Sauerstoff-Masken hätten heruntergehangen. Nach Angaben eines Regierungssprechers schickte ein Passagier noch eine SMS. "Der Pilot ist blau angelaufen", hieß es darin. "Lebe wohl, Cousin, wir frieren."







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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. August 2005, 12:10 
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Vorwurf der fahrlässigen Tötung gegen Helios

Der Absender einer gefälschten SMS verurteilt









it. Istanbul, 17. August



Drei Tage nach dem Absturz eines zypriotischen Flugzeugs bei Athen hat Zyperns Staatsanwaltschaft gegen die Fluggesellschaft Helios den Vorwurf der fahrlässigen Tötung erhoben. Die Büros der Chartergesellschaft wurden in der Nacht auf den Mittwoch zum zweiten Mal innert weniger Stunden durchsucht. Der Absturz bleibt für die Experten nach wie vor rätselhaft. Ein Ermittler des amerikanischen Flugzeugbauers Boeing nannte ihn einen der eigenartigsten Unfälle in der fast neunzigjährigen Geschichte seines Unternehmens. Es sei unerklärlich, warum die Piloten die Sauerstoffmasken nicht aufgesetzt hätten, der Kapitän seinen Platz verlassen habe und andere Personen in das Cockpit hätten eindringen können, sagte er am Mittwoch gegenüber der griechischen Tageszeitung «Ta Nea». «Könnte es sein, dass im Cockpit die Sauerstoffflaschen nicht voll waren?», fragte die zypriotische Zeitung «Filelefteros». Leere oder nicht ausreichend gefüllte Sauerstoffflaschen im Cockpit liessen auf Fahrlässigkeit der Fluggesellschaft Helios, aber auch der zypriotischen Luftfahrtbehörden schliessen.



Vergeblicher Rettungsversuch

Mangelhafte Sauerstoffflaschen könnten auch die Beobachtung der griechischen Kampfpiloten erklären, die gesehen hatten, dass der Co-Pilot offenbar bewusstlos über dem Steuerknüppel lag, dass die Sauerstoffmasken unbenutzt von der Decke baumelten und dass zwei andere Personen im Cockpit anwesend waren. Den Kapitän konnten sie nicht ausmachen. Experten gehen davon aus, dass die zwei Personen im Cockpit den automatischen Piloten ausgeschaltet und versucht hatten, eine Notlandung einzuleiten. Laut Medienberichten soll es sich um einen Steward und seine Verlobte, eine Stewardess, gehandelt haben. Der Mann hatte vor kurzem seine Pilotenausbildung abgeschlossen. Die beiden könnten sich der Sauerstoffflaschen aus der Kabine bedient haben. 23 Minuten lang dauerte ihr Rettungsversuch. Dann ging der Treibstoff aus, und das Flugzeug zerschellte ausserhalb Athens.



Dramatische Momente erlebte auch die politische Führung in Athen. Die griechischen Militärpiloten hatten früh erkannt, dass das Flugzeug führerlos kreiste und den Alarm «Renegade» gegeben. Mit «Renegade» werden Terroraktionen aus der Luft bezeichnet. Laut der Tageszeitung «Elefterotypia» muss gemäss Nato-Instruktionen ein als «Renegade» bezeichnetes Flugzeug sofort von der nationalen Luftwaffe abgeschossen werden. Denn nach dem 11. September 2001 werden stumme und führerlose Flugzeuge als höchste Gefahr eingestuft.



Debatte um die Rolle der Medien

Die Boeing, die unkontrolliert in Richtung der Viermillionenstadt Athen flog, stellte eine Gefährdung der Bevölkerung dar. Wäre sie noch fünf weitere Minuten geflogen, hätte der Regierungschef den Abschussbefehl gegeben, schrieb «Elefterotypia». Die Regierung wollte diese Berichte nicht bestätigen. Stattdessen erklärte sie, sie habe Vorkehrungen auch für den Fall eines Absturzes in bewohnte Gebiete getroffen.



Den griechischen Medien machen unterdessen ein Farceur und die Leichtigkeit, mit der sie sich von ihm hatten beirren lassen, zu schaffen. Der Mann hatte sich kurz nach dem Absturz der Boeing beim privaten Fernsehsender Alpha gemeldet. Er habe aus der Unglücksmaschine eine Not-SMS erhalten: «Cousin, lebe wohl, wir erfrieren.» Die Nachricht ging um die Welt und löste Verwirrung unter Experten und Entsetzen unter den Verwandten der Opfer aus. Nachdem die Fälschung aufgeflogen war, nahm die Polizei den Mann fest. Der 32-jährige Mann, der als psychisch angeschlagen bezeichnet wurde, erhielt am Mittwoch eine sechsmonatige Bewährungsstrafe und wurde wieder auf freien Fuss gesetzt. Die Frage, ob die Medien fahrlässig handeln, wenn sie im Namen der Sensation und der rascheren Information ungeprüfte Nachrichten verbreiten, sorgt aber weiterhin für heisse Debatten.



http://www.nzz.ch/2005/08/18/vm/articleD2DMZ.html


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BeitragVerfasst: Freitag 19. August 2005, 16:47 
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Ich will ja nicht behaupten Experte zu sein, aber zutrauen würde ich es mir schon. Soviel anders ist das gar nicht im Vgl. zum Simulator, ehrlich. Erstmal am Squak (Sqwak?, Squwak??) 7700 einstellen und dann sehen wir weiter. Ein bisl am FMS rumfummeln und den AP einstellen und die netten Kollegen in der F16 bitten, den Weg freizumachen 8)

Nee, Spaß beiseite: da ich schon Full Motion Simulatoren gefologen bin und auch schon eine echte Cessna 172 würde ich mal sagen, mit etwas PC Flusi Erfahrung hat man den normalen Paxen schon 'ne Menge vorraus. Mit einer ILS Landung (unter Anleitung vom Boden versteht sich) könnten auch wir die Kiste mit etwas Glück heil landen, oder zumindest heiler als sie jetzt ist.


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BeitragVerfasst: Freitag 19. August 2005, 18:52 
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Sauerstoffmangel in der Todesmaschine



"Mayday, Mayday! Aufprall, Aufprall!", schrieen griechische F-16-Piloten, die den Irrflug der zyprischen Todesmaschine am vergangenen Sonntag aus nächster Nähe bis zuletzt verfolgten. "Ich habe die Mitschnitte der Funksprüche der F-16-Piloten gehört. Sie waren erschütternd", sagte der zyprische Präsident Tassos Papadopoulos im Fernsehen. Knapp eine Woche nach dem mysteriösen Flugzeugabsturz nahe Athen mit 121 Toten sprechen Experten immer noch von einem der "seltsamsten und eigenartigsten Unfälle der Luftfahrtsgeschichte".

Sauerstoffmangel schon kurz nach dem Start

Doch Stück für Stück fügen sich die Puzzleteile zusammen, werden die Ereignisse nachvollziehbarer. Klar scheint jetzt, dass bereits wenige Minuten nach dem Abflug aus Larnaka auf Zypern ein akuter Sauerstoffmangel in der Boeing 737-300 der Helios Airways aufgetreten war. Das ergab die Auswertung des Flugschreibers. Außerdem fanden die Ermittler am Absturzort endlich den Stimmenrekorder, von dem sie sich weitere Aufklärung erhoffen.





Andauernde Alarmsignale

Der plötzliche Sauerstoffmangel hat wahrscheinlich zu erheblichen Problemen in der Todesmaschine geführt. Eine erste Auswertung des Flugschreibers ergab, dass im Cockpit andauernde akustische Alarmsignale Sauerstoffmangel anzeigten. Über den Passagiersitzen fielen die Saustoffmasken aus ihren Gehäusen.



Wieso war der Pilot nicht im Cockpit?

Dies jedoch erklärt nicht, warum der Co-Pilot ohnmächtig wurde und der deutsche Flugkapitän nicht im Cockpit war. Offen ist weiterhin, warum sie nicht ihre Sauerstoffflaschen benutzen konnten, die sich neben ihren Sitzen befanden und wieso ein Steward mit Flugkenntnissen bei Bewusstsein blieb und die Maschine bis zu ihrem Absturz zu fliegen versuchte.



Missglückte Rettung Flugbegleiter wollten eingreifen



Kein Kohlenmonoxid gefunden

Die Vermutung von Experten, die Piloten hätten hochgiftiges Kohlenmonoxid eingeatmet, ist seit Freitag vom Tisch. "Gewebeuntersuchungen bei sieben Leichen, darunter die des Co-Piloten, ergaben: keine Kohlenmonoxidvergiftung", erklärte der Gerichtsmediziner Filippos Koutsáftis. Allerdings stehen noch weitere Untersuchungen aus.



"Rekorder ist in gutem Zustand"

Womöglich kann der endlich gefundene Stimmenrekorder bei der Klärung einiger offener Fragen helfen. Zunächst hatten die Ermittler nur die leere Box gefunden hatten, am Freitag fanden sie schließlich den Rekorder selbst. "Er ist in gutem Zustand, soweit ich das sagen kann. Wir werden ihn sofort zur Auswertung schicken", sagte der griechische Chefermittler, Akrivos Tsolakis. Man hoffe nun, Gespräche und Geräusche aus dem Cockpit während der letzten 30 Minuten des Unglücksfluges abhören und so der Absturzursache noch ein Stück näher kommen zu können.



Probleme mit weiterer Helios-Maschine

Unterdessen musste eine Helios-Maschine des gleichen Typs wie das Unglücksflugzeug in Großbritannien wegen technischer Probleme umgeleitet werden. Es hatte Probleme mit den Landeklappen. Die Maschine landete sicher auf dem Londoner Flughafen Stansted, bestätigte ein Flughafen-Sprecher.



Minister rät Helios vom Fliegen ab

Der zyprische Transportminister Háris Thrássou hat Helios aufgefordert, ihre Flüge vorübergehend einzustellen. Zuvor hatte es zahlreiche Proteste von Reisenden gegeben, die wegen des Absturzes ihren Rückflüge von den Inseln im Ägäischen Meer nicht mit Helios antreten wollten. "Unter diesen Umständen würde ich der Fluggesellschaft raten, die Flüge vorerst einzustellen", sagte der Minister im Fernsehen. Die Staatsanwaltschaft Zyperns ermittelt gegen die Gesellschaft, nachdem unter anderem der Sohn des Co-Piloten und eine Ingenieur von erheblichen Problemen bei der Wartung der Helios-Maschinen gesprochen hatten.



Piloten gegen Schwarze Liste

Eine von der EU geplante so genannte Schwarze Liste von unsicheren Fluggesellschaften trifft bei der Piloten-Vereinigung Cockpit auf Skepsis. "Wir sind von dem Vorschlag nicht ganz überzeugt", sagte Cockpit-Sprecher Karkus Kirchneck der "Netzeitung". Derzeit gingen die Gesellschaften noch relativ offen mit Problemen um und machten Konkurrenten auf mögliche Schwierigkeiten aufmerksam. "Das könnte sich mit der Liste ändern." Die Airlines würden dann um jeden Preis versuchen, nicht auf die Liste zu kommen.


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BeitragVerfasst: Samstag 20. August 2005, 01:34 
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In der Nacht von FR auf Sa habe ich nun sehr widersprüchliche Meldungen gehört: In der deutschsprachigen Presse im Internet war davon die Rede, dei airline hätte nun den Betrieb eingestellt, in der griechischen war davon nirgends die Rede. Auf der Homepage der Helios, die nicht übel ist, sind Flüge mit der airline nach wie vor online zu buchen. Ich hatte einfach mal für Ende September etc Probebuchungen eingegeben. Im übrigen sieht man dann, dass es eigentlich gar keine Billigairline ist, denn wenn man für LCA- DUB 546€ zahlt ...... nun ja.

adima

:o :?:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 8. September 2005, 12:57 
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Helios: Absturz durch Pilotenfehler



Falsche Wartung und Verständigungsprobleme im Cockpit führten zum Unglück



Paris/Athen - Eine Serie von Fehlern hat offenbar zum Absturz der Urlaubermaschine der zyprischen Fluggesellschaft Helios geführt, bei dem Mitte August bei Athen 121 Menschen getötet wurden. Vor dem Start in Larnaca auf Zypern habe die Besatzung nicht bemerkt, daß ein Druckventil und ein Luftaustrittsventil falsch eingestellt waren, berichtete die "International Herald Tribune" unter Berufung auf die griechischen Ermittler. Mehrere Alarmsignale wurden danach falsch interpretiert. Am Sonntag soll ein britischer Ingenieur vernommen werden, der die Unglücksmaschine als Letzter überprüft und für den Start freigegeben haben soll. Seine Aussage soll klären, warum das Druckausgleichsystem für die Kabine der Boeing 737-300 auf manuell statt auf Automatik stand.





Wie die "Herald Tribune" zum Hergang der Tragödie berichtete, ging nach den griechischen Ermittlungen bei 10 000 Fuß (3000 Metern) Höhe ein automatischer Alarm los, der die Besatzung vor dem Druckabfall warnen sollte. Die Piloten hätten den Alarmton aber falsch interpretiert, weil derselbe Ton auch erklinge, wenn die Flugkontrollen vor dem Start nicht richtig eingestellt sind. Die Boeing stieg dann weiter auf 14 000 Fuß, wo die Sauerstoffmasken wegen des Druckabfalls automatisch aus ihren Halterungen gelöst wurden. Gleichzeitig ging eine Warnleuchte im Cockpit an. Die Aufzeichnungen aus dem Sprachrekorder im Cockpit zeigten, daß die Warnungen große Verwirrung bei Pilot und Kopilot auslösten, hieß es in dem Bericht weiter, der sich auf mit den Ermittlungen vertraute Quellen berief. Die Zeitung verwies darauf, daß der Kabinendruck in Flugzeugen normalerweise auf einem Niveau gehalten wird, der dem von 8000 Fuß entspricht. "Deshalb dürfte die Crew bei über 14 000 Fuß wegen des Sauerstoffmangels desorientiert gewesen sein." Weil sich der aus Berlin stammende Ex-Interflug-Pilot und der zyprische Kopilot über die auftretenden technischen Probleme nicht auf Englisch verständigen konnten, hätten sie die Instandhaltungstechniker auf Zypern angefunkt. Diese hätten ihnen mitgeteilt, daß sich der Knopf zum Ausschalten des Alarms in einem Schrank hinter dem Pilotensessel befinde. Der Pilot sei daraufhin aufgestanden und habe den Schalter gesucht. Als das Flugzeug weiter gestiegen sei, wurden beide Piloten ohnmächtig. Der Autopilot steuerte die Maschine auf 34 000 Fuß in Richtung Athen. Dort begann das Flugzeug zu kreisen, bis der Treibstoff ausging. Wegen der Instabilität schaltete sich der Autopilot aus. Das Flugzeug stürzte ab.



http://morgenpost.berlin1.de/content/20 ... 77976.html



Ist natürlich heftig, zeigt aber auch, dass es immer mehrere Faktoren sind die zur Katastrophe führen.


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