Gericht stoppt Luftfahrt-Ehe zwischen Alitalia und Volare
Ein Verwaltungsgericht in Rom stoppt die geplante Luftfahrt-Ehe zwischen der italienischen Fluggesellschaft Alitalia und dem insolventen Billigcarrier Volare. Die Regierung hatte vergangene Woche das Angebot der Alitalia für die Übernahme von Volare angenommen. Alitalia will 38 Mio. Euro zahlen, um die Low Cost-Gesellschaft zu übernehmen, dank der die noch staatliche Airline in das rentable Segment der Billigflüge einsteigen wolle.
Das Verwaltungsgericht nahm den Einspruch von Alitalias Konkurrenten Air One an, der ebenfalls ein Angebot für Volare eingereicht hatte. Air One hatte 29 Mio. Euro für die im November 2004 zusammengebrochene Billigfluglinie angeboten. Air One, Partner der Lufthansa und der AUA in der Luftfahrt-Partnerschaft Star Alliance, behauptet, wegen ihrer prekären Finanzsituation sei Alitalia nicht in der Lage, Volare zu übernehmen.
Air One-Chef Carlo Toto meinte, dass Alitalia mit staatlicher Hilfe einen Sanierungsprozess begonnen habe, der noch nicht abgeschlossen sei. So hatte Alitalia einen staatlich gesicherten Überbrückungskredit von 400 Mio. Euro bekommen und Ende des Jahres per Kapitalerhöhung die Kassen gefüllt. Dazu steuerte die Regierung als Anteilseigner knapp 490 Mio. Euro bei.
Alitalia will nun Einspruch gegen den Beschluss des römischen Verwaltungsgerichts einreichen. Der Kampf um Volare könnte sich als langwierig erweisen. Air One und andere Airlines wollen bei der italienischen Wettbewerbsaufsicht und der EU-Kommission Protest einlegen. Ein Sprecher des Transportkommissars hat bereits darauf verwiesen, dass der Kommission die Hände gebunden sind, seit Alitalia nicht mehr mehrheitlich vom italienischen Staat kontrolliert wird. Volare war im November 2004 wegen Überschuldung zahlungsunfähig geworden. Um die Pleite laufen Ermittlungen in Mailand.
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