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United-Airlines-Mutter UAL verbucht riesigen Verlust

21 Milliarden Dollar Minus bei Fluggesellschaft

New York - Die insolvente Fluggesellschaft United Airlines hat im vergangenen Jahr einen Verlust in Höhe von 21,2 Mrd. Dollar (17,4 Mrd. Euro) verzeichnet, davon 17 Mrd. Dollar allein im vierten Quartal. Im Vorjahr hatte der Verlust der UAL Corporation, wie die Muttergesellschaft von United heißt, bei 1,7 Mrd. Dollar gelegen.





Der größte Teil davon sei der Restrukturierung des unter dem Insolvenzparagraphen "Chapter Eleven" operierenden Unternehmens geschuldet, teilte die Gesellschaft mit. 17 Mrd. Dollar beruhten auf ungesicherten Forderungen an UAL, die bei der für Anfang Februar erwarteten Beendigung des Insolvenzverfahrens weitgehend wegfallen werden. Die Gläubiger werden aller Voraussicht nach nur einen Bruchteil ihrer Ansprüche tatsächlich vergütet bekommen, hieß es. Wenn diese Forderungen erledigt seien, rechne UAL mit einem substantiellen Gewinn. Auch habe der hohe Buchverlust keinerlei Auswirkungen auf die Zahlungsfähigkeit. Der tatsächliche Geschäftsverlauf dagegen sei besser gewesen, als im Jahr 2004 Der Verlust ohne die Kosten für die Reorganisation und ohne andere Sonderposten betrage im Jahr 2005 exakt 557 Mio. und für das Schlußquartal 297 Mio. Dollar.



Der Umsatz stieg im Gesamtjahr um sechs Prozent auf 17,4 Mrd. Dollar und im Oktober-Dezember-Abschnitt 2005 um zehn Prozent auf 4,4 Mrd. Dollar. Die Gesellschaft werde nach Beendigung des Insolvenzverfahrens über eine gestärkte Bilanz verfügen, da sie 13 Mrd. Dollar an Schulden und Pensionsverpflichtungen beseitigt habe. Die Gesellschaft habe während des Insolvenzverfahrens enorme Kostenersparnisse verbucht, die die jährlichen Kosten bis 2010 um sieben Mrd. Dollar reduzieren würden. Zwar sei das Ergebnis deutlich besser als im Vorjahr und das trotz der Belastung durch die Energiepreise, so UAL-Chef Glenn Tilton. "Aber wir wissen: Wir können noch besser werden." UAL werde versuchen, die Kosten noch stärker zu drücken und Einahmen zu steigern, so das sehr allgemein gefaßte Rezept.





Am 20. Januar hat ein Bundesrichter die 38 Monate dauernde Umstrukturierung gut geheißen und der Gesellschaft erlaubt, neue Aktien auszugeben. Diese werden vermutlich ab Mittwoch an der New Yorker Börse Nasdaq unter dem Aktiensymbol "UAUA" gehandelt. Damit fliegt United Airlines dann auch nicht mehr unter Chapter Eleven. United hat sich auch drei Mrd. Dollar an gesicherten Krediten besorgt.





Mit den Einnahmen aus dem Aktienverkauf werden die Gläubiger bedient. Je nach Kursentwicklung der Aktie erhalten sie Schätzungen zufolge rund 18 Cent für jeden Dollar an Forderungen. Das ist immerhin mehr als die zwischen vier und acht Cent pro Dollar, die UAL früher angenommen hatte. Und deutlich mehr als die Altaktionäre: Die gehen gänzlich leer aus. Die hohen Treibstoffpreise machen UAL schwer zu schaffen. Der Businessplan der Gesellschaft sah für dieses Jahr einen Gewinn von 900 Mio. Dollar voraus. Die Berechnung ging jedoch von einem Preis von 50 Dollar je Barrel Treibstoff aus. Der derzeitige Preis liegt jedoch bei fast 68 Dollar. Insgesamt dürften allein 2006 die Ausgaben für Treibstoff um annähernd 900 Mio. Dollar höher liegen als die 3,4 Mrd., die UAL prognostiziert hatte. Die Gesellschaft geht davon aus, einen Teil durch höhere Einnahmen ausgleichen zu können. Zur Gänze werde es aber nicht gehen.





Die New Yorker Analysten sind daher mit den Zahlen von UAL nicht zufrieden. Die Verluste im vierten Quartal seien zwar geringer als die von American Airlines, aber höher als die von Continental. Die Rating-Agentur Standard & Poor's hat UAL daher für die Zeit nach der Insolvenz auch nur die Bewertung B gegeben. ps/dpa



http://www.welt.de/data/2006/01/30/838502.html