Lufthansa weitet Billigangebote aus
Die Deutsche Lufthansa will ihre Preisoffensive gegen Billigfluggesellschaften ausweiten. Nach Hamburg und Düsseldorf sollen die Deutschland- und Europaflüge auf weiteren Flughäfen zu günstigen Einstiegspreisen angeboten werden, kündigte der für den Passagierflug zuständige Bereichsvorstand Thierry Antinori am Freitag in Berlin an. Denkbar sei unter anderem Stuttgart.
Mit den günstigen Angeboten für Flüge aus Hamburg und Düsseldorf erziele Lufthansa gute Erfolge. Die Erlöse lägen drei Prozent über den eigenen Plänen. "Das ermutigt uns, diese Vertriebsoffensive auch auf weitere Ziele in Deutschland auszuweiten", sagte Antinori. In Hamburg habe Lufthansa seit November die Passagierzahlen mit einem erweiterten Angebot zu durchweg niedrigen Einstiegspreisen um 40 Prozent gesteigert, was pro Tag 3000 zusätzliche Fluggäste bedeute. In Düsseldorf verzeichne Lufthansa seit Jahresbeginn täglich 1500 und damit 15 Prozent mehr Fluggäste. Mit den Preisangeboten mit Hin- und Rückflügen ab 99 Euro für Flüge in Deutschland und zu europäischen Zielen hat Lufthansa auf die Billigfluggesellschaften reagiert, die im Europaverkehr in den vergangenen Jahren Lufthansa erheblich zu schaffen gemacht haben.
Auf der Nordatlantikroute werde Lufthansa sich nicht am Preiskampf beteiligen und die Kapazitäten im Sommer stabil halten, sagte Antinori. Vor allem amerikanische Fluggesellschaften wie Delta und Continental bieten günstige Tickets an. Auch der neue Mehrheitseigner der deutschen LTU, Hans-Rudolf Wöhrl, hatte kürzlich weitere Billigflüge nach Amerika angekündigt. Aber auch die zu 50 Prozent von Lufthansa kontrollierte Ferienfluggesellschaft Condor hat Einstiegspreise ab 99 Euro für Flüge nach Amerika.
"Wir bieten bereits spezielle Preisangebote für Langstrecken und können Angriffe durchaus kontern", sagte Antinori. "Wir sind aber nicht die Airline, die auch Preisführer sein will", fügte er hinzu. Im Januar und Februar hatte Lufthansa für Strecken nach Nord- und Südamerika die Kapazitäten schon gesenkt, aber noch weniger Tickets verkauft.
http://www.abendblatt.de/daten/2006/03/11/542182.html