Lufthansa einigt sich mit Piloten über Regionalfluggeschäft
10.4.2006, München (ddp.djn). Die Lufthansa kann ihr Regionalfluggeschäft wie geplant ausbauen. Die Fluggesellschaft hat sich mit der Pilotengewerkschaft, der Vereinigung Cockpit, auf eine entsprechende Vereinbarung geeinigt, wie die «Süddeutsche Zeitung» (Dienstagausgabe) berichtet. Danach wird Lufthansa im Regionalflugverkehr bald größere Flugzeuge einsetzen als bisher. Dies habe ein hochrangiger Lufthansa-Manager der Zeitung bestätigt.
Die Verhandlungen zwischen Lufthansa und der Pilotengewerkschaft laufen bereits seit Dezember 2004. Ende 2005 hatten die Piloten die Gespräche über die Neuordnung des Regionalflugs abgebrochen. Lufthansa hatte zuvor den Kauf von zwölf Kurzstreckenflugzeugen beschlossen, die größer sind als die bisherigen. Eine Tarifvereinbarung sah aber vor, dass Flugzeuge mit mehr als 70 Sitzplätzen nicht von Piloten der günstigeren Konzerntöchter wie dem Regionalflieger Lufthansa Cityline geflogen werden dürfen, sondern von den Piloten der Lufthansa selbst.
Der Kompromiss zwischen Lufthansa und Pilotengewerkschaft sieht laut Zeitung vor, dass per Arbeitnehmer-Überlassung 30 Piloten der Lufthansa auf die neuen Flugzeuge der Cityline wechseln. Sie werden nach dem Konzern-Tarifvertrag der Lufthansa bezahlt, der bessere Konditionen hat als der von Cityline, aber nach den Arbeits- und Einsatzbedingungen der Regionaltochter arbeiten. Die Piloten der Lufthansa Cityline haben beispielsweise längere Arbeitszeiten.
Für weitere 30 Kapitäne und 60 Copiloten, die auf den neuen Flugzeugen fliegen werden, gelte der Tarifvertrag von Cityline komplett, also auch hinsichtlich der Bezahlung, sagte der Lufthansa-Manager der Zeitung. Der Wechsel von der Lufthansa AG zur Regionaltochter bedeute für die 30 Piloten eine schnellere Karriere. Sie erhielten sofort den Kapitänsstatus, während sie bei Lufthansa noch einige Zeit auf diesen Aufstieg warten müssten, sagte der Manager weiter.
airliners.de
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