Lufthansa prüft Kauf neuer Boeing-Modelle
von Gerhard Hegmann, München
Die Deutsche Lufthansa wird sich bei der anstehenden Flottenmodernisierung intensiv mit dem neuen Boeing-Modell 787 und dem neuen Jumbojet 747-8 beschäftigten. Auch das derzeit von Airbus neu konzipierte 787-Konkurrenzmodell A350 werde genau untersucht.
Die Flotte der Lufthansa soll modernisiert werdenDies sagte ein Lufthansa-Sprecher. Dieses Jahr würden Entscheidungen für neue Kurz- und Langstreckenmodelle fallen. Details zum Volumen könnten noch nicht gemacht werden. Lufthansa betreibt eine gemischte Flotte aus Airbus und Boeing-Flugzeugen und kann daher Hersteller bei Konditionen leicht unter Druck setzen. Bemerkenswert ist, dass Lufthansa als A380-Kunde auch die Beschaffung des vergrößerten Jumbojets prüft. Er soll 2009 zuerst als Frachter auf den Markt kommen.
Airbus hat unterdessen in aller Stille die Preise für seine Modelle erhöht. Der vor wenigen Wochen erfolgte Schritt stehe aber in keinem Zusammenhang mit den jüngsten Verschiebungen beim A380, betonte am Donnerstag ein Airbus-Sprecher auf FTD-Anfrage. Die Preisspanne für den Riesenairbus wurde um 4,7 Prozent auf 295,6 bis 316 Mio. $ angehoben. Die Preiserhöhungen seien die üblichen jährlichen Anpassungen, sagte der Sprecher. Boeing hatte am 10. Mai auch für alle Modelle die Preise erhöht. Dabei sind die Listenpreise nur eine Richtschnur. Die Gesellschaften erhalten Rabatte von 30 bis 40 Prozent, sagte Bert van Leeven, Leiter Luftverkehrsanalysen der auf Flugzeugfinanzierungen spezialisierten DVB Bank in Frankfurt.
In der Airbus-Krise wurden am Donnerstag von Abgeordneten der sozialistischen Partei Frankreichs erneut der Rücktritt von EADS-Co-Chef Noël Forgeard gefordert. Ihm werden Aktieninsidergeschäfte vorgeworfen. Der französische Finanzminister Thierry Breton gab Forgeard keine Rückendeckung. Der Frage, ob er noch Vertrauen in Forgeard habe, wich er aus.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/88063.html