Passagierflugzeug stürzt in Wohngebiet
Ein indonesisches Passagierflugzeug mit 117 Menschen an Bord ist kurz nach dem Start auf der Insel Sumatra in ein Wohngebiet gestürzt. Mehrere Menschen sollen das Unglück überlebt haben.
Jakarta - Nur eine Minute nach dem Start stürzte das Flugzeug in ein Wohnviertel und ging in einem Feuerball auf. Aus den Trümmern der Maschine stieg Rauch auf, und mehrere Dutzend Häuser sowie mindestens zehn Autos standen in Flammen oder waren beschädigt. Hunderte Polizisten, Sanitäter und Bewohner bemühten sich um die Bergung der Opfer. Die Flammen erschwerten die Rettungsarbeiten.
Mindestens 30 Leichen seien vom Absturzort geborgen worden, sagte ein Regierungsbeamter. Nach Angaben der Fluggesellschaft befanden sich an Bord der Unglücksmaschine 112 Passagiere, darunter drei Kinder, sowie fünf Besatzungsmitglieder. Fernsehbilder vom Absturzort ließen darauf schließen, dass es auch am Boden zahlreiche Opfer gegeben haben könnte. Unter den Opfern befindet sich offiziellen Angaben zufolge der Gouverneur der Provinz Nord-Sumatra, der zu einem Treffen mit Präsident Susilo Bambang Yudhoyono nach Jakarta fliegen wollte. Die Nachrichtenagentur AFP meldete, mindestens drei Menschen hätten lebend an der Unglücksstelle geborgen werden.
Die Maschine vom Typ Boeing 737-300 der Fluggesellschaft Mandala war nach Behördenangaben in Medan im nördlichen Teil von Sumatra vom Flughafen Polonia in Richtung Jakarta gestartet. Der Flughafen von Medan, der größten Stadt auf der Insel Sumatra, liegt in der Nähe des Zentrums und dicht besiedelter Wohngebiete.
Die indonesische Gesellschaft Mandala wurde 1969 von einer Stiftung der Streitkräfte gegründet. Die meisten Maschinen der Flotte sind mehr als zehn Jahre alt. Die verunglückte Boeing war nach Angaben der Fluggesellschaft 25 Jahre alt, hatte mehr als 50.000 Flugstunden absolviert und sollte 2016 außer Dienst gestellt werden.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,373096,00.html