Umweltschützer und Billigflieger für Ausdehnung des Emissionshandels
6.4.2006, Berlin (ddp.djn). Der Umweltverband BUND und die Billigfluggesellschaft Easyjet haben sich dafür ausgesprochen, sowohl Airlines als auch andere Verkehrsträger über den Emissionszertifikate an den Umweltkosten zu beteiligen. Anlass ist das am Mittwoch ergangene EU-Gerichtsurteil, wonach die Steuerbefreiung von Flugbenzin rechtens ist. Der Umweltverband BUND zeigte sich nach dem Urteil zwar enttäuscht. «Die Ticketpreise der Fluggesellschaften widerspiegeln nicht die Umweltkosten. Mit einer Kerosinsteuer hätte man dies wenigstens zum Teil erreichen können», sagte BUND-Sprecher Rüdiger Rosenthal der «Berliner Zeitung» (Donnerstagausgabe).
Die Ausdehnung des Emissionshandels ist für den BUND allerdings eine Alternative. «Dann muss aber nicht nur die Fliegerei, sondern der gesamte Straßenverkehr als Hauptverursacher der Treibhauseffekte miteinbezogen werden», sagte Rosenthal. Der BUND forderte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (beide SPD) auf, die Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Auch die Billigfluggesellschaft Easyjet unterstützt die Ausweitung des Emissionshandels auf alle Verkehrsträger einschließlich der Airlines. «Die Erfahrungen haben gezeigt, dass Steuern keine ökologische Lenkungsfunktion haben», sagte der Deutschland-Chef von Easyjet, John Kohlsaat, der Zeitung. «Mit dem Emissionshandel könnte das sehr wohl funktionieren. So erhalten die Fluggesellschaften einen Anreiz, in moderne kerosinsparende Maschinen zu investieren.» Dem Kauf von Emissionsrechten müssten aber alle Fluggesellschaften, die in Europa fliegen, also auch aus Übersee kommen, unterworfen werden. Das sei gerechter als jede Steuer, sagte Kohlsaat.
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