Auch US-Justizministerium ermittelt zu Luftfracht-Preisabsprachen
Washington, 15. Februar (AFP) - In Absprache mit der EU-Kommission und anderen Kartellbehörden in Europa ermittelt auch das US-Justizministerium über mutmaßliche Preisabsprachen von Luftfracht-Unternehmen. Ministeriumssprecher John Nowacki bestätigte am Dienstag (Ortszeit) in Washington, D.C. entsprechende Presseberichte. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfuhr, durchsuchten die US-Behörden Büros und andere Räumlichkeiten von Fluggesellschaften in zahlreichen Städten der Vereinigten Staaten, darunter Chicago, New York und Los Angeles.
Im Zuge der Ermittlungen über mutmaßliche Preisabsprachen von Luftfracht-Unternehmen sind auch Büros des US-Unternehmens United Airlines durchsucht worden. Eine Sprecherin von United Airlines bestätigte am Dienstag (Ortszeit) in Chicago, dass davon die Niederlassung in Frankfurt am Main betroffen gewesen sei. Zugleich versicherte sie, bei den wirtschaftlichen Aktivitäten in Europa würden die geltenden Bestimmugnen eingehalten. Nach US-Medienberichten wurden die Durchsuchungen bei United Airlines und mehreren europäischen Fluglinien in Absprachen mit dem US-Justizministerium vorgenommen und erstreckten sich auch auf Büros in den USA.
Die EU-Kommission hatte am Dienstag mitgeteilt, sie habe "nicht angemeldete Inspektionen" bei mehreren Luftfrachtunternehmen in EU-Staaten vorgenommen. Betroffen waren unter anderem die Gesellschaften Lufthansa, Air France und British Airways. Die Lufthansa erklärte am Abend in Frankfurt am Main, sie werde die Ermittlungen der Behörden wegen möglicher Kartellverstöße "vollumfänglich unterstützen". Aufgrund der laufenden Untersuchungen könnten keine weiteren Angaben gemacht werden.
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