Die Konzentrationsbestrebungen der Reiseveranstalter auf LEJ sind nachvollziehbar und wirtschaftlich sinnvoll. In diesem Fall profitiert Leipzig von seiner relativ zentralen Lage bzw. sehr guten Verkehrsanbindung. Das ist auch alles nicht neu.
Im Grunde ist die Argumentation des Reisebüros und eben auch die Sachlage vielschichtig, weil inhaltlich überzeichnet dadurch, dass es einen Trend gibt, der einfach mit verändertem Online-Buchungsverhalten zusammenhängt. Das hat aber herzlich wenig mit dem Flughafen Leipzig zu tun. Zumal ja auch Nürnberg und Berlin selber als Alternativen genannt werden. Und das Flüge tendenziell günstiger ab Leipzig gegenüber Dresden sind, hat etwas mit der Konzentration zu tun. Bei dezentralen Aktivitäten habe ich weniger Kostenvorteile, die ich weitergeben kann, als bei einem zentralen Ort.
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„Viele ältere Menschen fliegen lieber gar nicht in den Urlaub, wenn sie vor dem Flug in den Zug steigen müssen“, sagt Thomas Oczadly, der Vorsitzende des Reisebüro-Vereins. Oder sie buchen bei der Konkurrenz, die sie mit dem Bus nach Leipzig fährt.
Diese Aussage darf angezweifelt werden und dürfte empirisch Müll sein. Warum denn, sind dann die Flieger anderenorts voll, wenn die Leute nicht fahren? Warum ist eine Bahnfahrt (Stichwort Rail&Fly) nicht zumutbar, wenn es der Bus (bei vergleichbarer Fahrzeit) auch tut und für diese Altersgruppe genauso bequem oder unbequem ist. Wenn letzteres der Fall wäre, dann würden die auch nicht den Bus nehmen. Sollte es wirklich diese Gruppe geben (was ich nicht ausschließen will), die deswegen nicht fliegen, dürfte die aber empirisch nicht so signifikant sein, dass es die Dresdner Reisebüros retten würde.
Eigentlich geht es hier jemandem darum sich über das Marktumfeld zu beschweren und sich nicht anpassen zu wollen oder zu können. Gut zu lesen hier im unteren Teil des Artikels:
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Den Reisebüros könnte es eigentlich egal sein, wo ihre Kunden starten, solange sie überhaupt Reisen buchen. ... Das ungleiche Flugangebot könnte noch weiter an den Umsätzen der Reisebüros zehren: „Wenn der Abflughafen keine Rolle spielt, kaufen mehr Kunden ihren Urlaub im Internet“, sagt Oczadly. Zu den größten Portalen gehören Expedia sowie die Leipziger Unister-Seiten „fluege.de“ und „ab-in-den-urlaub.de“. Rund 25 Prozent der Pauschalreisen würden inzwischen online gebucht, so der Verband „Internet-Reisevertrieb“. Ein Trend, den auch der Dresdner Flughafen finanziell spürt.
Es ist gerade zu absurd, wenn jemand der Mobilität verkauft, sich darüber beschwert, dass die Mobilität zur Mobilität auch genutzt wird, nur eben nicht von ihm oder wie er sich das vorstellt. Aber schön, dass wir wieder Bashing betreiben konnten ...