AIRPORTBILDER

Neue Landebahn für Dresdner Airport



Verjüngungskur mit 70 Jahren - Fertigstellung für 2007 geplant

erstellt 15.09.05, 08:59h



Dresden/dpa. Mit 70 startet der Dresdner Flughafen richtig durch. Der Airport in Dresden-Klotzsche macht sich zum Jubiläum, das an diesem Wochenende gefeiert wird, selbst das schönste Geschenk. Die alte Start- und Landebahn wird durch eine neue ersetzt. Sie soll im September 2007 fertig sein.



Mit der um 350 Meter verlängerten Piste will der Flughafen seine Attraktivität erhöhen. «In Zukunft können wir gewährleisten, dass die Urlaubsziele bei allen Witterungsbedingungen nonstop angeflogen werden können», sagt Geschäftsführer Michael Hupe. Bei voller Betankung sei die Startbahn für Mittelstreckenflieger jetzt noch zu kurz.



«Der Verkehrsflughafen Dresden liegt mit seinen Angeboten voll im Trend», sagt Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD). Neben etablierten Fluggesellschaften hätten auch so genannte Billigflieger Dresden und damit die Region für sich entdeckt. Durch einen weiteren Ausbau sowie mit stabilen und wettbewerbsfähigen Linienverbindungen werde der Wirtschaftsstandort gestärkt.



Alte Aufnahmen zeigen in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts riesige Zeppeline im Anflug auf Dresden. Mit den Rüstungsplänen der Nazis entstand 1935 der Flughafen. 1937 wurden bereits knapp 8000 Maschinen im Jahr gezählt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der zivile Luftverkehr in Dresden weitgehend eingestellt.



Nach Kriegsende hatten sowjetische Truppen das Sagen. Alles war spartanisch: Die Passagiere wurden im Stadtzentrum abgefertigt und per Bus direkt aufs Rollfeld gefahren. Erst ab 1960 stand wieder ein Abfertigungsgebäude zur Verfügung.



Die DDR-Regierung verstieg sich dann zu Höhenflügen: In Dresden sollte die Schmiede eines eigenen Verkehrsflugzeugbaus stehen. So wurde die 2500 Meter lange und 80 Meter breite Startbahn gebaut. Die Lizenz-Produktion der IL-14P - eine Art deutsche Iljuschin - begann. Am 4. Dezember 1958 folgte der Erstflug des Strahlverkehrsflugzeugs «152». 1960 wurde das Prestigeprojekt ad acta gelegt, das bis dahin schon 1,3 Milliarden DDR-Mark verschlungen hatte. In der Flugzeugwerft wurden nun Militärmaschinen der DDR- Volksarmee repariert.



1967 ging die erste internationale Linie nach Budapest in Betrieb. Die erste West-Verbindung nach der Wende führte nach Hamburg. Heute werden Ziele in ganz Deutschland, Europa, im Mittelmeerraum und Afrika angesteuert. Zur Boomzeit 1999 wurden erstmals mehr als 1,7 Millionen Passagiere abgefertigt. Danach ging die Zahl auf 1,5 Millionen zurück: Wirtschaftsschwäche, die Terroranschläge vom 11. September 2001 und der Irak-Krieg werden als Gründe angeführt.



2004 wurden wieder 1,6 Millionen Passagiere registriert. Der positive Trend setzt sich fort: Im ersten Halbjahr gab es knapp 803 000 Passagiere und damit 90 000 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.



Der Airport gehört heute der Flughafen Dresden GmbH, mit den Gesellschaftern Freistaat, Mitteldeutsche Flughafen AG sowie den Landkreisen Kamenz und Meißen. Mehr als 400 Millionen Euro wurden bislang in den Ausbau investiert. Die neue Piste kostet etwa 40 bis 50 Millionen Euro. Nur damit kann den Anforderungen der Luftfahrtindustrie in Dresden auf Dauer entsprochen werden, sagt Hupe. Im Dresdner Norden werden heute Airbus-Maschinen zu Frachtfliegern umgebaut oder Tests für den neuen Airbus A 380 absolviert.



Qelle: MZ

Die planfeststellung ist nach nur 10monaten durch!Die neue bahn darf gebaut werden!