Wachwechsel auf dem Airport Tempelhof
Bundespolizei übernimmt Schutz des Flughafens
Berlin wird künftig den Flughafen Tempelhof nicht mehr bewachen. Den Schutz des 400 Hektar großen Areals sollen Beamte der Bundespolizei (ehemals Bundesgrenzschutz) übernehmen. "Es gibt entsprechende Überlegungen, die Berliner Wachpolizisten durch Bundespolizei zu ersetzen", bestätigte eine Sprecherin der Senatsinnenverwaltung der Berliner Zeitung auf Anfrage. "Die Angelegenheit ist bereits in trockenen Tüchern", sagte ein hoher Polizeibeamter. Als Termin für die Wachablösung gilt der 1. Oktober. Offiziell bestätigt wird der Termin allerdings nicht. Der Wachwechsel auf dem Tempelhofer Flugplatz soll auf Weisung von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) vollzogen werden.
Schilys Anordnung kommt dem Land Berlin gerade recht. Schon länger wollte es sich dieser Aufgabe entledigen. Aus Kostengründen. Mit dem Abzug seiner Objektschützer spart Berlin nun jährlich rund eine Million Euro ein. Die 49 Objektschutzangestellten könnten anderswo eingesetzt werden, nämlich bei der Sicherung von Botschaften und jüdischen Einrichtungen in der Stadt. Nach Angaben des Senats sind gegenwärtig 197 Stellen im Zentralen Objektschutz der Polizei nicht besetzt. Um die Lücken zu schließen, werden in jeder Schicht 23 Polizeivollzugsbeamte mit eingesetzt. Diese fehlen dann bei der Verfolgung von Straftaten.
Nach Ansicht der Gewerkschaft der Polizei (GdP) lindert der Einsatz der Bundespolizei die akute Personalnot der Berliner Polizei jedoch nur wenig. "Die Einsparung der 49 Objektschützer ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein", sagt Gewerkschafter Thomas Kleemann. Im Gegensatz zum Senat spricht er von 250 fehlenden Objektschützern.
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