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BeitragVerfasst: Freitag 31. August 2007, 13:39 
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Steiler Kostenanstieg: Terminal in Schönefeld soll mehr als eine Milliarde Euro kosten



Schönefeld - Der Ausbau des Flughafens Schönefeld zum Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) wird nach PNN-Informationen wesentlich teurer als bisher veranschlagt. Demnach soll allein der Bau des Abfertigungsgebäudes statt 630 Millionen Euro mehr als eine Milliarde Euro kosten. Alle nach der Ausschreibung des Baus eingegangenen Angebote liegen dem Vernehmen nach über der Milliarden-Euro-Grenze. Bleibt es dabei, gerät der gesamte Finanzierungsplan der Flughafengesellschaft für das bisher mit zwei Milliarden Euro veranschlagte Konzept ins Wanken. Flughafenchef Rainer Schwarz bestätigte, dass die Angebote eingetroffen und jetzt geprüft werden, wollte sich mit dem Verweis auf das laufende Vergabeverfahren dazu aber nicht weiter äußern.



Nur wenige große Baukonzerne sind in der Lage, ein so komplexes Gebäude wie ein Flughafenterminal zu bauen. Dem Vernehmen nach sind auf die Ausschreibung auch nur drei oder vier Angebote eingegangen. Sie werden nach Angaben von Schwarz gegenwärtig geprüft. Der Auftrag zum Bau sollte noch in diesem Jahr vergeben werden, die Arbeiten sollten dann 2008 beginnen.



Wird der Terminalbau tatsächlich so viel teurer, ist der Finanzierungsplan nicht mehr zu halten, und auch der Zeitplan wäre gefährdet. Von den bisher veranschlagten Gesamtkosten in Höhe von 2,018 Milliarden Euro – ohne Zinsen – wollten Berlin und Brandenburg je 159 Millionen und der Bund 112 Millionen Euro übernehmen. 440 Millionen Euro sollte demnach die Flughafengesellschaft, die Berlin, Brandenburg und dem Bund gehört, aus eigenen Mitteln aufbringen. Der große Rest soll über Kredite finanziert werden. Die Verhandlungen mit Banken sind noch nicht abgeschlossen.



Um diesen Finanzrahmen einhalten zu können, hat die Flughafengesellschaft die Ausbaupläne bereits teilweise gestutzt. So verzichtet sie darauf, schon jetzt einen Tunnelrohbau zu erstellen, der bei einer vorgesehenen Erweiterung der Kapazitäten das Abfertigungsgebäude mit einem Ergänzungsbau verbinden soll. Die Röhre sollte ursprünglich kostengünstig zeitgleich mit dem Anlage des Bahntunnels errichtet werden. Ob beim Terminal weiter gespart werden kann, ist ungewiss. An den technischen Vorgaben lässt sich wenig ändern. Und architektonisch werde der Bau ohnehin nicht verschwenderisch sein, hatte die Flughafengesellschaft mehrfach betont. So bleiben nur Preisverhandlungen mit dem Bauunternehmen, das den Zuschlag erhalten wird.



Insider hatten schon vor Abgabe der Angebote prognostiziert, dass die Kostenpläne des Flughafens nicht zu halten sein werden. Das gut laufende Baugeschäft stärke die Position der Unternehmen, die derzeit kaum Zugeständnisse machen müssten. Zudem hätten sie eine starke Position, weil es nur wenige Unternehmen gebe, die in der Lage sind, einen solchen Bau zu stemmen. Für mittelständische Konsortien aus der Region sei das Abfertigungsgebäude ein paar Nummern zu groß, heißt es in der Baubranche.



Immerhin haben sich regionale Unternehmen jetzt einen Großauftrag gesichert. Den Zuschlag zum Bau der Start- und Landebahn, der Rollwege sowie der Vorfeldflächen mit einem Auftragsvolumen von 277 Millionen Euro hat gestern die Bietergemeinschaft Eurovia /von der Wettern erhalten.



Preissteigerungen beim Flughafenbau sind fast normal. Als die Planungen in München zum Bau des Franz-Josef- Strauß-Flughafens Anfang der 80er Jahre begannen, wurde mit Kosten in Höhe von umgerechnet gut 1,5 Milliarden Euro gerechnet. Am Ende waren es etwa 4,15 Milliarden Euro. Allerdings hatte es auch zahlreiche Planungsänderungen sowie einen Baustopp gegeben. Und dass ein Terminal mehr als eine Milliarde Euro kosten kann, hat ebenfalls München gezeigt. Der Bau des zweiten Terminals verschlang 1,49 Milliarden Euro, veranschlagt waren 1,28 Milliarden. Dass am BBI ein Terminal zum halben Preis entstehen könnte, hatten Experten schon lange bezweifelt.



Einen Kostensprung gab es am BBI bereits beim Bahnanschluss. Ursprünglich sollten dafür 496 Millionen Euro ausgegeben werden; inzwischen ist man bei 636 Millionen Euro angelangt. Dafür allerdings steht die Finanzierung.



http://www.pnn.de/Pubs/nachrichten/page ... xtID=15398

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BeitragVerfasst: Samstag 1. September 2007, 00:18 
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Im Grunde ist es wie auch geschrieben, nichts Neues, dass die Kosten nicht eingehalten werden - vor allem bei der Größe des Projektes. Problem ist daran ist nur, dass es dem Wähler und Steuerzahler anders verkauft wurde - anscheinend wider besseren Wissens.

Vermutlich haben es aber sogar einige der Politiker geglaubt, die der Meinung sind sie hätten von Verkehrspolitik oder gar von der Luftverkehrsbranche Ahnung. Zumindest kenne ich da ein paar Kandidaten persönlich, denen ich das zutrauen würde (Ich werde nie die Aussage eines Berliner CDU-Politikers vergessen "Ein Hub braucht eigentlich gar keine Verkehrsanbindung, dort wird doch nur umgestiegen"...).



Das aber führt zum Eindruck bei den Menschen sie werden ohnehin immer an der Nase herumgeführt und damit letztlich zur Politik- und Wahlverdrossenheit.


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BeitragVerfasst: Samstag 1. September 2007, 23:20 
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Offenbar wird in einigen politischen Kreisen sogar eine Neuausschreibung diskutiert. Daran glaube ich aber nicht. Ich denke man ficht das jetzt durch, denn wenn sich der Bau wegen einer solchen Neuausschreibung noch weiter verzögern würde, wäre das für Berlin noch blamabler.



http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 82644.html



http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 82656.html


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