Unter dem Flughafen Tegel liegt noch immer Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Käme ein Flugzeug von der Rollbahn ab, könnten die Blindgänger explodieren. Nun will die Flughafengesellschaft im Frühjahr auf dem Airportgelände an mehr als 500 Punkten nach Bomben und Granaten graben lassen.
Am Flughafen Tegel soll noch im Frühjahr mit der Räumung von möglichen Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg rechts und links der Landebahnen begonnen werden. Das sagte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) am Rande einer Sitzung des Bauausschusses im Abgeordnetenhaus. Der Flughafen habe nun Bauarbeiten an 500 Punkten beantragt. Grund für die Arbeiten ist die Anpassung an Standards der bei den Vereinten Nationen angesiedelten Zivilluftfahrt-Organisation International Civil Aviation Organization (ICAO). Diese verlangt unter anderem für große Flugzeugtypen wie den Airbus A 330, der auch in Tegel landet, breitere Bahnen.
Unklar ist, ob nur an diesen 500 Punkten oder flächendeckend beräumt wird. Die Frage, welche Auswirkungen das auf den Berliner Luftverkehr hat, dürfte dabei keine unwichtige Rolle spielen.
Während der Flughafen erklärt, für alle Bauarbeiten Genehmigungen der Luftverkehrsbehörde zu haben, soll das nach Informationen der Morgenpost allerdings noch nicht der Fall sein.
Fragen der Opposition zur Gefährlichkeit der in der Erde liegenden Bomben und Munitionsreste ging die Senatorin aus dem Weg und verwies lediglich auf die Anordnung, die vor Bauarbeiten die Sondierung und Kampfmittelberäumung verlangt.
Die Opposition wirft Ingeborg Junge-Reyer „Verschleierung“ beim Thema Munitionsbelastung der Start- und Landebahnen auf dem Flughafen Tegel und der Gefährdung des Flugverkehrs vor.
Wie berichtet kommt ein vom Senat in Auftrag gegebenes Gutachten zu dem Schluss, dass es in Tegel eine „objektive Gefahrensituation“ aufgrund „oberflächennaher Spreng- und zündkräftiger Munition“ gibt. Nämlich im Fall von Eingriffen – zum Beispiel mit Tragfläche oder Fahrwerk – in die Sicherheitsbereiche der Start- und Landebahnen und „bei Mäh- und Landschaftspflegearbeiten mit Eingriffen in den Boden“.
Der Leiter der Tiefbauabteilung in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Frieder Bühring, sagte der Berliner Morgenpost, dass es in der Tat ein „objektives Gefahrenpotenzial“ bei Eingriffen rechts und links der Landebahnen gebe. Da der „Verdacht“ auf Kampfmittel aber „nicht hinreichend“ sei, werde man auch nicht prophylaktisch räumen, sondern nur, wenn es zu Bauarbeiten käme, um die Bauarbeiter zu schützen. Das objektive Gefahrenpotential für den Flugverkehr nannte Bühring „den worst case“, der aber statistisch gesehen so selten wie ein Lottogewinn eintrete.
http://www.morgenpost.de/berlin/article ... aeumt.html
Das fällt den jetzt ein? Relativ kurz vor Schließung? Man, Preußen!