Nutzung von neuem Terminal in Schönefeld ist unklar
Das neue Terminal D am Flughafen Schönefeld wird Mitte Dezember eröffnet. Ob der Zwölf-Millionen-Euro-Bau aber von der Fluggesellschaft Germanwings genutzt wird, ist mittlerweile wieder offen.
Als Germanwings im Juni sein Drehkreuz in Schönefeld mit insgesamt zehn Destinationen eröffnete, hatte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) angekündigt, das geplante neue Terminal D werde exklusiv Germanwings beherbergen.
Jetzt heißt es von Seiten der Flughafengesellschaft: "Es ist noch nichts entschieden, wir verhandeln zur Zeit mit Germanwings." Auch Germanwings-Sprecher Matthias Burkard bestätigte, daß man derzeit über "verschiedene Varianten" verhandle. "Klar aber ist, daß wir einen Terminalbereich mit eigenem Markenauftritt wünschen", so Burkard. Ob man Terminals mit anderen Fluggesellschaften tausche oder ins Terminal D ziehe, sei noch offen.
Befürchtungen, die zum Lufthansa-Konzern gehörende Airline fahre zugunsten seines neuen Drehkreuzes in Hamburg seine Berlin-Aktivitäten zurück, wies Burkhard gegenüber dieser Zeitung zurück. Er räumte aber ein, daß über Expansionen in Schönefeld erst im nächsten Jahr Entscheidungen getroffen würden. So soll auch die bereits für diesen Winter angekündigte Stationierung einer dritten Maschine auf dem Flughafen im Süden der Stadt erst 2006 erfolgen.
Die Flughafengesellschaft überlegt indessen, wie das neue Terminal D anderweitig genutzt werden könnte, sollte Germanwings es nicht oder nur teilweise nutzen. "Wir schauen mal, ob wir dort Charterflieger reinziehen können. Im Übrigen haben wir nie gesagt, das neue Terminal sei exklusiv für Germanwings", sagte der Sprecher der Flughafengesellschaft, Eberhard Elie. Daß der Bau für jährlich 2,5 Millionen Passagiere mit 18 Abfertigungsschaltern, fünf Sicherheitsschleusen und drei Gepäckbändern sich als Fehlinvestition erweisen könnte, wies Elie angesichts der Steigenden Passagierzahlen und verschärfter Sicherheitsauflagen zurück. "Wir brauchen das Terminal zur Qualitätssteigerung und für künftiges Wachstum", so Elie.
Nach Angaben der Flughafengesellschaft wurden von Januar bis Ende Oktober 4,3 Millionen Passagiere in Schönefeld gezählt. Das entspricht einer Steigerung von 52,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Germanwings fliegt von Schönefeld aus die Ziele Stuttgart, Köln, München, Düsseldorf, Zagreb, Split, Istanbul, Ankara, Stockholm, Moskau und seit Oktober auch Oslo an.
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