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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. März 2006, 08:48 
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Fraktionen sehen in Nachtflugverbot kein KO-Kriterium für BBI



21.3.2006, Potsdam (ddp-lbg). Das vom Bundesverwaltungsgericht verfügte Nachtflugverbot für den geplanten Großflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld ist nach Ansicht der Brandenburger Regierung kein K.-o.-Kriterium für das Milliarden-Projekt. Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) betonte am Dienstag in Potsdam, auch andere große Airports müssten mit solchen Einschränkungen leben. Allerdings müssten alle Möglichkeiten für Starts und Landungen in den Nachtrandzeiten ausgereizt werden. Bei den märkischen Grünen stieß Junghanns mit diesen Äußerungen auf Kritik.



Landeschef Axel Vogel sagte, kaum sei der Urteilsspruch verklungen, wolle die Politik den Lärmschutz wieder aufweichen. Der Grünen-Politiker forderte die Landesregierung auf, das Wesen des Leipziger Urteilsspruches zu akzeptieren. Den Anwohnern werde trotz der Auflagen sehr viel zugemutet.



Junghanns betonte, er habe immer auf einen 24-Stunden-Flugbetrieb gedrängt. Das hätten die Richter jedoch nicht zugelassen. Bei den von ihnen vorgegebenen «Nachtrandzeiten» von 22.00 bis 24.00 Uhr und 5.00 bis 6.00 Uhr gebe es aber Spielräume. Diese müssten voll ausgenutzt werden. Darauf seien die Fluggesellschaften angewiesen. Zu dem gesamten Thema Lärmschutz werde voraussichtlich ein eigener Planfeststellungsbeschluss nötig sein. Doch halte das Verfahren nicht den Bau auf. Die Genehmigung des Airports durch das Gericht sei unanfechtbar. Er rechne allerdings damit, dass auch das Verfahren zum Lärmschutz bis vor das Bundesverwaltungsgericht geht.



Der Minister will sich bei der Realisierung des Zwei-Milliarden-Projekts für möglichst kleine Baulose stark machen. Nur so könne die regionale Bauwirtschaft von dem Vorhaben profitieren. Junghanns forderte die Unternehmen in Berlin und Brandenburg auf, Arbeitsgemeinschaften zu bilden, um auch an größere Aufträge heranzukommen. In der Bauphase von rund fünf Jahren könnten etwa 7000 Menschen eine Beschäftigung in Schönefeld finden.



Die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg kalkuliert allerdings nicht mit Airport-Aufträgen. Präsident Kaspar-Dietrich Freymuth betonte, der BBI werde die Durststrecke der Bauwirtschaft nicht beenden. «Am Mittelstand wird dieses Projekt, wie schon alle anderen Großprojekte in der Region, vollkommen vorbeigehen.» Die Zahl der Beschäftigten in der Branche werde weiter zurückgehen, und das Bauvolumen werde insgesamt abnehmen.



SPD-Fraktionschef Günter Baaske unterstrich hingegen, der BBI gebe Rückenwind bei der weiteren Entwicklung des Landes. Jetzt komme es darauf, mit den Flughafengegnern ins Gespräch zu kommen und die «verhärteten Fronten aufzulösen». Zudem müsse darauf geachtet werden, dass regionale Firmen in das Projekt eingebunden werden. Die Flughafengesellschaft müsse ein entsprechendes Vergabeverfahren sicherstellen. Große Hoffnungen setzt Baaske auch in die Umfeldentwicklung.



CDU-Fraktionschef Thomas Lunacek sagte, für Brandenburg sei der BBI «ein Schritt von der Provinz in die Weltläufigkeit». Das Milliarden-Vorhaben sei zudem ein wichtiges Signal für die Fusion von Berlin und Brandenburg. «Ich wünsche mir, dass die Eröffnung des BBI im Jahr 2011 in einem gemeinsamen Land erfolgt», sagte Lunacek. Die Volksabstimmung über den möglichen Zusammenschluss könne parallel zur Bundestagswahl 2009 erfolgen.



Aus Sicht des parlamentarischen Geschäftsführers der oppositionellen Linksfraktion, Heinz Vietze, steht allerdings die Finanzierung des BBI auf wackeligen Füßen. Es sei noch gar nicht klar, welche zusätzlichen Kosten die Auflagen des Gerichts verursachen. Die Landesregierung müsse dem Steuerzahler klarmachen, wie die Kosten gedeckt werden sollen.





Deutscher Depechen Dienst (ddp)

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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. März 2006, 09:51 
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Streit um die Nachtruhe in Schönefeld

Flughafenbetreiber wollen freie Hand in Kernzeit von fünf bis null Uhr



In die Freude über die Starterlaubnis für den Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) mischen sich unüberhörbar kritische Töne zum von den Verwaltungsrichtern verfügten weit gehenden Nachtflugverbot. Der Berliner Flughafenbetreiber verlangt für Schönefeld ein möglichst kurzes Nachtflugverbot.





Zusammen mit den Airline-Kunden möchte der Betreiber Starts und Landungen von fünf Uhr bis Mitternacht durchsetzen. Airport-Geschäftsführer Dieter Johannsen-Roth will möglichst „freie Hand“ und kündigt einen „klaren Bedarfsnachweis für Nachtflüge“ an.

Unterstützung erhält er von den Gesellschaftern Bund sowie den Ländern Berlin und Brandenburg. Berlins Regierender Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) interpretiert das Leipziger Urteil in der bislang vorliegenden Form so: Das Gericht habe „reguläre Flüge zwischen 22 und null Uhr sowie zwischen fünf und sechs nicht ausgeschlossen“. Es müsse daher ein begründetes Gutachten über den tatsächlichen Bedarf vorgelegt werden.

BBI-Sprecher Ralf Kunkel begründet, warum die verordnete Einschränkung der Flugzeiten für Streit sorgt. „Unter dem Wettbewerbsdruck in der Branche hat sich in den zurückliegenden Jahren auf den großen Flughäfen die Zeit zwischen fünf und null Uhr als Kernzeit entwickelt" Diese Zeiten, früher oft als Randzeiten abgetan, würden für die Wirtschaftlichkeit der Airlines und der Airports immer wichtiger, sagt Kunkel der RUNDSCHAU.

Tatsächlich richten sich die Proteste der Fluggesellschaften auch nicht gegen das Flugverbot zwischen Mitternacht und fünf Uhr. Ein solches Verbot besteht nämlich auch auf anderen Flughäfen – etwa auf dem Drehkreuz München, das trotzdem wächst und weiter expandiert. Es geht den Airlines wie den Schönefeld-Betreibern eher um die Zeitfenster am frühen Morgen und am späten Abend. „Jede Beschränkung ist nicht gerade wünschenswert“, sagt Heinz-Joachim Schöttes, Vizechef der Lufthansa-Billigfliegertochter Germanwings. „Wir, die von Anfang an auf Schönefeld gesetzt und uns hier fest angesiedelt haben, legen Wert auf das Gesamtpaket der Rahmenbedingungen am Flughafen: realistische Gebühren, schnelle Abfertigung, also alles, was fürs Geschäft wichtig ist. Und die sehen wir in Schönefeld gegeben.“



Ferien- und Frachtflieger besorgt

Problematischer dürften die Einschränkungen der Flugzeiten für die Ferienflieger und den Frachtflug werden. „Da hatte Berlin in der Tat nicht die besten Karten“, sagt Klaus Wowereit. Aber das sei der Preis für einen stadtnahen Flughafen. Ob sich daraus – wie von der Erie Drewitz International (Edi) gewünscht – eine Kooperation zwischen Schönefeld und dem geplanten Frachtflughafen in Drewitz (Spree-Neiße) ergibt, steht in den Sternen (die RUNDSCHAU berichtete).

Wahrscheinlich dagegen ist, dass wesentliche Teile der Schönefelder Frachtflüge vom Flughafen Leipzig/Halle aufgefangen werden könnten, weil dort auf zwei Startbahnen Tag und Nacht abgehoben werden kann. Allerdings gibt es Querelen um Nachtflüge von der Leipziger Südbahn. Luftfahrtexperten rechnen damit, dass es im Zuge dieses Streits auch hier zu Einschränkungen der Flugzeiten kommt.

Fluggesellschaften wie Air Berlin oder Condor befürchten vor allem Nachteile im Bereich der Ferienflieger. Bisher sei ein Ausweichen von Tegel nach Schönefeld möglich, wenn späte Landungen oder Starts angesagt sind, sagt Air-Berlin-Sprecher Peter Hauptvogel. „Wenn es dann nur noch den BBI mit den Beschränkungen gibt, geht das alles nicht mehr.“

Genau aus diesem Grund will Flughafen-Geschäftsführer Johannsen-Roth gemeinsam mit den Airlines „Starts und Landungen von fünf bis 24 Uhr durchsetzen“.



Lausitzer Rundschau


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. März 2006, 11:51 
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Es ist schon traurig mit ansehen zu müssen, wie das Gerichtsurteil nun torpediert wird. Hätten die Herren in Berlin ihre Hausaufgaben besser gemacht in puncto Standortfrage, hätten sie wahrscheinlcih kein Problem mit dem Nachtflug. Ich hoffe nur, die Richter schreiben ein eindeutiges NEIN in ihre Urteilsbegründung.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. März 2006, 15:31 
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Hat jemand gestern Klipp und Klar auf RBB gesehen. Für alle die es nicht wissen, Klipp und Klar ist ein Hart aber Fair Fake. Das war eine Zumutung und teilweise mehr als peinlich, wie sich einige Flughafengegner im Publikum benommen haben. Die Moderatorin Carla Kniestedt versuchte mehrmals den Mob zu bändigen, was aber letztendlich scheiterte. Zum ersten mal wurde die Sendung vorzeitig abgebrochen. Hier könnt ihr Euch noch mal einige Real Video Clips zur Sendung reinziehen:



http://www.rbb-online.de/_/klippundklar/index_jsp.html



MfG Snapperhead83


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 22:55 
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BBI soll am 1. November 2011 eröffnet werden



23.3.2006, Berlin (ddp-bln). Der Flughafen Berlin-Brandenburg International soll am 1. November 2011 mit dem Beginn des Winterflugplans eröffnet werden. Das sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Donnerstag im Berliner Abgeordnetenhaus. In seiner Regierungserklärung wertete Wowereit das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zum Flughafenausbau in Schönefeld als riesigen Erfolg für die Region Berlin-Brandenburg. Die Entscheidung sei auch ein Beleg dafür, dass sinnvolle Großunternehmen noch möglich sind.



Zugleich hat sich nach Wowereits Worten gezeigt, dass es inzwischen in der Region einen «gemeinsamen spirit» pro BBI gebe. Lange Zeit habe zwischen Berlin und Brandenburg der Grundsatz gegolten, «jeder macht seins». Dieses Stadium der Zerstrittenheit sei jetzt überwunden. Wowereit zeigte sich auch deshalb überzeugt davon, dass der Bau des BBI eine Erfolgsgeschichte werden wird.





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